Vollidioten auf der A14 – Ihr spielt auch mit dem Leben Unbeteiligter!

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Archivbild/Sören Müller

Grimma/Mutzschen. Als Reporter ist man viel unterwegs und man erlebt so den Ein oder Anderen ungewöhnlichen Moment auf unseren Straßen. Das, was sich gestern Abend auf der A14 abspielte sollte jedem zu denken geben.

Was war geschehen?: Kurz nach der Autobahnauffahrt Grimma in Richtung Dresden kam ein weißer Kombi mit Freiberger Kennzeichen (Firmenwagen) auf der linken Spur von hinten mehr oder weniger angeflogen. Die meisten anderen Verkehrsteilnehmer machten entsprechend Platz. Schlussendlich ist die A14 in diesem Bereich bis kurz vor der Muldenbrücke ohne Geschwindigkeitsbegrenzung. Bis hierhin also auch erstmal kein Problem.

Ein Kleinwagen mit Dresdner Kennzeichen war aber auch auf der linken Spur unterwegs und deutlich langsamer als der Kombi von eben und es folgte die physikalische Schlussfolgerung: Wo ein Körper ist, kann kein anderer sein und einer musste weg. Nun folgten Dinge, die unglaublich gefährlich waren.

Der Kombi fuhr dem Kleinwagen extrem nah auf und das über mehrere Kilometer. Etliche LKW vor dem Gespann überholten sich trotz zeitlichem Überholverbot. Der Kombifahrer drängelte aber dennoch weiter auch, wenn er bergauf hinter der Muldebrücke an dem stattfindenden Elefantenrennen ohnehin nicht hätte vorbeikommen können. Ich fuhr im Übrigen mit gebührenden Sicherheitsabstand hinterher und blockte so nach hinten etwas ab, die Situation erforderte das aber. Erstens saß der Kombi dem Kleinwagen bald im Kofferraum und der Kleinwagen dem davor fahrenden LKW im Trailer. Zweitens hatten die beiden LKW davor arge Probleme bergauf die Spur zu halten.

Als der Hügel dann endlich überwunden war, beendeten die LKW ihr Überholmanöver, das PKW-Gespann, wohlgemerkt immer noch Stoßstange an Stoßstange, auch. Spätestens jetzt hätte auch der Kleinwagen nach rechts ziehen können, um den Drängler vorbeizulassen, das geschah aber nicht. Platz war eigentlich genug. Zum Ärgernis des Kombifahrers wurde nun am Kleinwagen die Nebelschlussleuchte zusätzlich eingeschaltet. Nebel gab es nicht, zumindest nicht außerhalb der Fahrzeuge.

Der Kleinwagen blieb nun bis kurz vor Mutzschen auf der linken Spur und fuhr stur seine 100 bis 110. Irgendwann reichte es dem Kombifahrer, er zog scharf nach rechts, um eben dort zu überholen. Was nun folgte, war absolut gefährlich und blanker Irrsinn. Der Kleinwagen zog nun ebenfalls scharf nach rechts und blockte den Kombifahrer auch auf der rechten Spur, der zog, ohne zu zögern wieder nach scharf links, um eine Kollision zu vermeiden, doch der Kleinwagen tat dasselbe und blockte den Kombi weiter.

Wenige Meter später probierte es der Kombifahrer noch einmal, diesmal mit Erfolg. Der Kleinwagen blieb aber weiter auf der linken Spur. Wie es weiter ging, blieb mir verborgen, ich bin dann von der Autobahn abgefahren. Dass es hier nicht zu einem Unfall kam, war kein Können, sondern pures Glück. Im besten Falle wäre es zum Unfall nur zwischen den beiden Fahrzeugen gekommen, im schlimmsten Fall zu einem Massencrash. Jeder weiß, wer regelmäßig auf der A14 unterwegs ist, wie voll die Autobahn mittlerweile ist. Was hier aber billigend in Kauf genommen wurde, dass Unbeteiligte zu Schaden hätten kommen können. Was die beiden zu diesem Duell geritten hat, werden wir wohl nie erfahren. Eines wissen wir aber mit Sicherheit. Ihr seid Vollidioten! Sören Müller