Dezentrale Ausbildung der Feuerwehren in Sachsen startet

Symbolbild/Sรถren Mรผller

Sachsen. Die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule Sachsen (LFS) startet erstmals ein dezentrales Ausbildungsprogramm fรผr die Feuerwehren im Freistaat.

Heute hat dazu im Feuerwehrtechnischen Zentrum in Rodewisch im Vogtlandkreis ein zweitรคgiger Pilotlehrgang fรผr Leiter einer Freiwilligen Feuerwehr mit insgesamt 22 Teilnehmern begonnen. Das Angebot an de-zentralen Ausbildungslehrgรคngen soll sukzessive auf den gesamten Freistaat ausgedehnt werden. Fรผr das kommende Jahr sind bereits weitere Veranstaltungen auรŸerhalb der Landesfeuerwehr- und Katastrophen-schutzschule Sachsen geplant. Hintergrund ist unter anderem der hohe Bedarf an Lehrgangsplรคtzen, den die Landesfeuerwehr- und Katastrophen-schutzschule in Nardt augenblicklich noch nicht abdecken kann. Fรผr das dezentrale Ausbildungsprogramm wurden eigens fรผnf Stellen fรผr neues Lehrpersonal geschaffen.

Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wรถller: ยปZur Fรถrderung der Feuerwehren haben wir mit unserem Investitionspaket in Sachsen bereits viele MaรŸnahmen auf den Weg gebracht. Neben einer guten Ausrรผstung und Ausstattung brauchen die Kameradinnen und Kameraden aber auch eine zeitgemรครŸe Aus- und Fortbildung. Deshalb bauen wir die zentralen Schulungskapazitรคten in Nardt aus. Wir unterstรผtzen parallel dazu aber auch die Mรถglichkeit, Lehrgรคnge in den Landkreisen, also bei den Feuerwehren vor Ort durchzufรผhren. Damit entlasten wir einerseits Nardt und kรถnnen andererseits auf die Besonderheiten beim Brandschutz in den Regionen noch besser eingehen.ยซ

Der Bedarf an Lehrgangsplรคtzen fรผr die Feuerwehren in Sachsen ist groรŸ. Allein fรผr das Jahr 2019 liegen an der Landesfeuerwehr- und Katastrophen-schutzschule Sachsen mehr als 14.000 Anmeldungen vor, nur etwa 5.000 Plรคtze sind jedoch derzeit vorhanden. Geplant ist, die Ausbildungskapazitรคten der LFS auf 8.000 Plรคtze pro Jahr zu erhรถhen. Zusรคtzliche Entlastung sollen die neuen dezentralen Komponenten bringen.

So werden kรผnftig Lehrgรคnge fรผr angehende Gruppen- und Zugfรผhrer sowie fรผr Wehrleiter und Ausbilder auch auรŸerhalb der LFS in den Landkreisen angeboten. In Sachsen gibt es derzeit mehr als 42.500 ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmรคnner und rund 2.000 Bedienstete bei den acht Berufsfeuerwehren.

Hintergrund: Die Sรคchsische Staatsregierung hat mit der Regierungserklรคrung am 31. Januar 2018 den ยปZukunftspakt fรผr Sachsenยซ auf den Weg gebracht. Teil dieses Zukunftspaktes ist auch ein umfangreiches Investitionspaket fรผr die Feuerwehren im Freistaat. Binnen fรผnf Jahren werden so etwa 200 Millionen Euro in die Sicherheit im Brandschutz investiert.