Weiter in Richtung Berlin

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Foto: PM MFBC Ralf Kühne

Grimma. Die Wikingerinnen qualifizierten sich souverän für das Viertelfinale im Deutschland-Pokal.

Ein erwartetes Resultat. Wichtig war dabei, wie die Mannschaft die Niederlage in Dümpten in der Meisterschaft verarbeitet hat. Welche Reaktion die Wikingerinnen nun zeigen, zumal ihre Topscorerin Anne-Marie Mietz für den Rest der Saison definitiv ausfällt. Sie hat sich im Dümptenspiel einen Kreuzbandanriss zugezogen. Nach der erklärten Schaffenspause der Nummer 1 im Tor Julia Bran fällt damit eine weitere Stütze des verjüngten Grimmaer Teams aus.

Mietz war aber als Co-Trainerin mit in Erlensee, da Headcoach Erik Schuschwary mit seinem Herrenteam zeitgleich im Pokal in Mellensee anzutreten hatte. Neben Mietz war Alexandra Nickel an der Bande die Chefin. Mit Beginn des Spiels sah man schon die Unterschiede zwischen beiden Mannschaften. Eine sehr junges Heimteam agierte zwar engagiert, aber war von Anfang an mit der sich ihr stellenden Aufgabe überfordert. Trotzdem dauert es bis in die 6. Minute, um die Grimmaer Führung zu bewundern. Kapitänin Charlotte Rüssel netzte zum 1:0 ein. Es gab bis dahin und auch danach viele Torchancen, die zu meist unkonzentriert abgeschlossen wurden. Über Kim Käseberg (9.) und Elena Böttrich (12.) wurde aber die Führung nach und nach ausgebaut. Trotzdem musste in der Drittelpause gerügt werden, dass zu hektisch agiert und zu oft und dabei zu lange mit dem Ball gelaufen wurde. Das zweite Drittel begann mit einer bereits laufenden Zeitstrafe gegen Tess Böttger und der MFBC konnte in Unterzahl die Führung ausbauen.

Erneut war Böttrich zur Stelle (22.). Trotz der Kabinenansprache blieb das Grimmaer Offensivspiel zerfahren. Dazu wurden durch fehlende Konzentration die Bälle einfach weggeschenkt, so dass Erlensee zu einigen guten Kontermöglichkeiten kam, die auch zum vielumjubelten 5:1 Anschluss führte (30.). Durch die deutliche Überlegenheit der Gäste in taktischer, spielerischer sowie körperlicher Hinsicht wurde das Ergebnis bis zur Drittelpause weiter ausgebaut. Am Ende war Nationalspielerin Böttrich mit 4 Treffern die erfolgreichste Schützin auf Seiten der Gäste. Wie schon in der ersten Drittelpause musste die gleichen Probleme im Grimmaer Spiel in der nächsten Drittelpause angesprochen werden. Allerdings mit einem besseren Ergebnis für das Schlussdrittel.

Hier spielten die Grimmaerinnen einfach souveräner ihr Spiel herunter. Immer wenn die im Playbook vorgeschlagenen Spieleröffnungen konsequent ausgespielt wurden, der Ball der schnellste Mitspieler war, wurden die Angriffe bis zum Ende erfolgreich vorgetragen. Auch die insgesamt drei Überzahlsituationen wurden gut durchgespielt, kam man jeweils zu einfache und schnellen Toren. Aber auch im letzten Drittel gab es doch die einen oder andere Spielsituation, die man besser hätte lösen können. Daraus entsprang dann auch der zweite Gegentreffer, da der Ballbesitz nur halbherzig verteidigt und der Ball verloren wurde (47.). Diese beiden Gegentreffer schmälern etwas das Ergebnis, welches hätte höher ausfallen müssen.

Letztendlich bleibt ein guter Aufgalopp für das nächste Meisterschaftsspiel gegen Weißenfels am 24.11.2019. Im Pokal geht es aber weiter in Richtung Final 4 in Berlin. Die Pokalauslosung für das Viertelfinale  hat bereits stattgefunden. Die Wikingerinnen reisen am 3. Januarwochenende nach Hannover, um gegen die Floorballerinnen von Hannover 96 um den Finaleinzug zu kämpfen. Hannover konnte sich am letzten Wochenende gegen Stern München durchsetzen.TSG Erlensee – MFBC Leipzig/Grimma 2:13 (0:3, 1:4, 1:6)