Grimma verstolpert ersten Schritt zur Titelverteidigung

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Foto: Antje Blümel

Grimma/Weißenfels. Sie wollten ihn. Und sie bekamen ihn. Der erste Sieg in der Serie Best of three ging an den UHC Sparkasse Weißenfels. Am vergangenen Samstag trafen die Erzrivalen aus Grimma und Weißenfels zum 12. Finale hintereinander um die Deutsche Meisterschaft aufeinander.

In der Sporthalle West konnten sich die Cats am Ende doch souverän den ersten Sieg in der Serie sichern. Das Match begann wie gewohnt etwas fahrig auf beiden Seiten, obwohl man bereits den Weißenfelserinnen anmerkte, dass sie gewollt waren, dieses Mal den ersten Sieg auf der Habenseite zu verbuchen. Die Niederlage im Pokalhalbfinale 2019 saß den Cats sicherlich noch im Nacken.

Es galt alles besser zu machen und so verwunderte es nicht, dass Magdalena Tauchlitz das Heimteam in der 9. Minute in Führung brachte. Grimma benötigte etwas Anlauf, konnte allerdings in der 14. Minute durch Lena-Marie Lübker ausgleichen. Eine vermeidbare 2-Minuten-Strafe zum Ende des 1. Drittels durch Stephanie Reinhardt (überharter Körpereinsatz) brachte die Cats wieder in Vorhand. Noch vor dem Pausenpfiff konnte sie die Überzahl zum Führungstreffer nutzen. Und es ging für die Hausherrinnen so flott weiter.  Bereits nach 43 Sekunden traf Pauline Baumgarten, die zudem in der 29. Minute die Führung auf 4:1 ausbaute. Grimma hatte zwar Möglichkeiten, konnte diese allerdings nicht nutzen.

Zu spielbestimmend traten die Cats in dieser Phase auf. Erst eine Überzahlsituation brachte Grimma durch ein Tor von Anne Marie Mietz wieder heran. Als Hannah Götze auf 4:3 verkürzte, bot sich eine positivere Sicht auf das Spiel. Allerdings waren die Gäste von der Mulde in der einen oder anderen Situation zu sorglos im Defensivverhalten, so dass es nicht lange dauerte und der alte 2-Tore-Rückstand wieder auf der Anzeigentafel stand. Es hätte aber alles viel besser aussehen können. Grimma kam im zweiten Drittel dann doch ins  Rollen. Allerdings traf ein Schuss nach einer sehenswerten Kombination von Ellena Böttrich nur das Lattenkreuz. Mietz vertändelte zudem einen Penalty. Es gab weitere gute Abschlüsse, aber es blieb beim 2-Tore-Rückstand. Und wenn man kein Glück hat, kommt noch eine weitere gute Aktion des Gegners dazu. Mit dem Schlusspfiff zum 2. Drittel erhöhte Weißenfels auf 6:3.

Einen weiten Auswurf von Indra Reck vorbei an allen Spielerinnen brachte die Kapitänin der Weißenfelserinnen Laura Neumann im Netz unter. Kann man so machen, sollte aber nicht passieren. Grimma besitzt eine gute Offensive. Allerdings zog diese am Samstag nicht. Gleich zweimal konnten 1:0 Situationen auf Reck nicht genutzt werden. Die Verunsicherung bei den Wikingerinnen wuchs immer mehr, da die hohen Anspiele des UHC über das gesamte Feld nicht souverän verteidigt wurden. Allein daraus resultierten dann weitere Treffer, da die Defensive diese an sich einfachen Bälle nicht verteidigen konnte. Die dahinterstehende Gegenspielerin verwandelte dann den angebotenen freien Ball souverän. Kann man ebenfalls so machen. Letztendlich nutzte weder eine Umstellung auf 2 Linien noch die Umstellungen innerhalb der Linien etwas. Grimma bekam jetzt kaum Zug auf das Spiel und agierte zunehmend fahriger. Einzig Goalie Jean Fischer hatte einen wirklich guten Tag. Aber die benötigten Tore konnte sie nicht auch noch schießen. Letztendlich sicherten sich die Weißenfelserinnen durch weitere Tore bis zur 51. Minute eine klare 9:3 Führung, die sie dann auch über das Spiel brachten. Auf Grimmaer Seite stimmte der Kampfgeist bis zum Ende. Nur mit Kampf und Willen war am letzten Samstag nicht zu gewinnen. Es war eine verdiente Niederlage.

Der Grimmaer Trainerstab um Ralf Kühne wird nach den Ursachen für die Niederlage suchen und diese sicherlich auch finden. Dazu gehört auch eine gewisse mentale Aufbauarbeit, um den Blick auf das Rückspiel frei zu bekommen. Dann müssen die Antworten gefunden sein, um am kommenden Samstag mit einem Sieg die Meisterschaft offen zu halten.  Immerhin ist in einer Dreierserie ein 2. Sieg von Nöten, um die Meisterschaft feiern zu können. Und für alle kleinen Rechenmeister steht fest, auch Grimma kann noch 2 Siege erringen. Dazu bedarf es in der Leipziger Sporthalle Am Rabet einer deutlichen Steigerung. Die wird kommen, ist sich Kühne sicher, denn seine Mädels haben gerade nach solchen Niederlagen immer die richtige Reaktion gezeigt. Die Fans der Wikingerinnen glauben fest daran, dass es zu einem 3. Spiel kommen wird, dem definitiven Entscheidungsspiel.
UHC Sparkasse Weißenfels gegen MFBC Grimma 9:3 (2:1, 4:2, 3:0)
13.04.2019 um 18:00 Uhr MFBC Grimma gegen UHC Sparkasse Weißenfels
14.04.2019 um 13:00 Uhr MFBC Grimma gegen UHC Sparkasse Weißenfels