„Nicht nachvollziehbar“ – Stadt legt Rechtsmittel gegen die Ablehnung ein

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Archivbild

Grimma/Golzern. Wie berichtet hatte die Landesdirektion einer Verlรคngerung der Abrissgenehmigung fรผr die alte Papierfabrik nicht zugestimmt. Nun รคuรŸert sich die Stadtverwaltung Grimma dazu.

รœberraschend nahm die Stadt Grimma laut eigener Schilderung am Donnerstag zur Kenntnis, dass seitens der Landesdirektion Leipzig die von der Stadt Grimma beantragte Verlรคngerung der denkmalschutzrechtlichen Abbruchgenehmigung vom 28. November 2014 abgelehnt wurde. Die Stadt Grimma hรคtte laut eigenen Angaben bereits im Juli des letzten Jahres die geforderten naturschutzrechtlichen Untersuchungen durchfรผhren lassen. Die Ergebnisse sollen demnach dem Landkreis Leipzig zugeleitet worden sein.

Bis zum heutigen Tage erfolgte sowohl durch die Landesdirektion Leipzig als auch durch den Landkreis Leipzig keinerlei Reaktion.Schon deshalb hรคtte vor der Ablehnung des Verlรคngerungsantrages aus naturschutzrechtlichen Grรผnden eine Anhรถrung durch die Landesdirektion Leipzig stattfinden mรผssen.„, so die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung.

Primรคres Ziel der รœbernahme der Golzerner Papierfabrik sei damals die Sicherung von ca. 40 Arbeitsplรคtzen der zweimal am Standort der jetzigen Ruine der Golzerner Papierfabrik schwer geschรคdigten Firma. Dies war gelungen, die Firma existiert nun am hochwassersicheren Standort in Mutzschen fort. Durch den Abbruch der Ruine der Golzerner Papierfabrik, welche sich eingeschlossen von zwei Naturschutzgebieten zum groรŸen Teil direkt in der Mulde und damit im รœberschwemmungsgebiet befindet, sollte der Hochwasserschutz fรผr den in der Nรคhe der Ruine befindlichen Ortsteil Dorna verbessert werden. „In Dorna zรคhlt jeder Zentimeter„, so Oberbรผrgermeister Matthias Berger. „Mit dem Abbruch verbessert sich der Hochwasserschutz, so dass dieses Ziel auch weiter verfolgt wird. Das sich durch den Abbruch ergebende verbesserte Abflussverhalten wurde durch ein Gutachten der Landestalsperrenverwaltung belegt.

Selbst wenn es den behaupteten Investor gibt, der bereit ist mehrere Millionen in die Ruine und damit letztendlich in die Mulde zu bauen, wird dieser aus genau denselben naturschutzrechtlichen Grรผnden, welche jetzt den Abbruch verhindern, nie eine Baugenehmigung bekommen. Zudem liegt die Ruine, wie schon ausgefรผhrt, mitten im รœberschwemmungsgebiet, was fรผr sich schon jede Bebauung unmรถglich macht.“

Ich bin mir sicher, dass durch die stรคndigen Verzรถgerungen, die unentschlossene Behรถrden aber auch einige unverantwortlich agierende Privatpersonen zu verantworten haben, die Papierfabrik in den nรคchsten Jahren in sich zusammenrutschen wird. Die dadurch entstehende unkalkulierbare Hochwassergefรคhrdung fรผr die direkten Anlieger und fรผr die Dornaer haben diese dann auch zu verantworten.„, so Oberbรผrgermeister Berger weiter. Dies hรคlt er fรผr unverantwortlich und wird gegen den Bescheid Rechtsmittel einlegen.