Mutzschen. Rund 20 Gรคste kamen am Freitag um 14 Uhr bei winterlichen 2 Gradย zum alten Konsum in Mutzschen, um die Arbeit von 12 Hortkindern zu wรผrdigen, die in der Woche mit der irakischen Malerin und Kunstprofessorin Rouya Raouf einen Ausflug in die Welt der Kunst unternommen hatten.
In dem Projekt geht es vor allem darum, den Kindern eine Tรผr zur eigenen Kunst zu รถffnen. Ute Hartwig-Schulz, die als Geschรคftsfรผhrerin des Kรผnstlergutes Prรถsitz das Projekt begleitet hatte, betonte die Bedeutung dieser kรผnstlerischen Integrationsarbeit.
โBei Integration denken alle immer gleich an Zuwanderer, das ist sicher auch wichtig, wichtiger ist es aber noch, die Kinder in alle Bereiche der Gesellschaft zu integrieren. Kinder sind die kรผnftigen Erwachsenen und sie mรผssen mit รผber ihre Zukunft und die ihrer Heimat mitbestimmen dรผrfen.โ Ein Appell der gerne gehรถrt wurde.

Bei diesem Projekt gab es verschiedene Aufgaben fรผr die Kinder, die von Rouya Raouf begleitet und angeleitet wurden. An der Eingangsseite der ehemaligen Kaufhalle wurden die Vor- und Spitznamen von wichtigen Bรผrgern in Mutzschen an die Fenster geklebt. So finden sich die Namen Deb, fรผr Deborah Hey, die mit dem Schloss und der Grรผndung des MotoSoul Resorts eine Verantwortung fรผr den Erhalt des Schlosses รผbernommen hat. Gleich daneben folgt aus Platzgrรผnden das Kรผrzel Henne, das fรผr den Pfarrer Henning Olschowsky, der nicht nur als Geistlicher, sondern auch als Musiker eine tragende Funktion in der Gemeinde hat. Zwei Fenster weiter wird auf die Frau mit dem grรถรten Wissen รผber Mutzschen, Jutta Bartel, hingewiesen. Die Dorfchronistin wรคre gerne gekommen, war aber durch eine Erkrankung verhindert. Ebenso fand Hans Dittmann als aktives Mitglied des Heimatvereins und Bewahrer der Geschichte seinen Platz in dem Gesamtkunstwerk.
An den drei Fenstern der Kopfseite hatten die Kinder ihre Namen in Mosaikarbeiten aufgeklebt. Sie stehen fรผr die Zukunft von Mutzschen und werden irgendwann in die Spuren ihrer Vorgรคnger treten, um die Geschicke ihrer Heimat zu lenken.

Fรผr die Hortkinder war es die Woche รผber eine spannende Reise durch die Kulturen. Sie durften nicht nur etwas รผber ferne Lรคnder erfahren, auch die Geschichte und die Menschen des Ortes, in dem sie aufwachsen, sind ein wichtiger Teil ihres Lebens.