Sachsens Trinkwassertalsperren sind nach der Dürre des vergangenen Sommers im Schnitt wieder zu mehr als 80 Prozent gefüllt.
Bis zum Dezember waren die Wasservorräte auf im Schnitt 55 Prozent geschrumpft. Beim sogenannten Stauziel, also dem Fassungsvermögen der Talsperren ohne das Volumen, das stets als Hochwasserrückhalteraum freigehalten wird, haben die Trinkwassertalsperren knapp 185 Millionen Kubikmeter gespeichert. Derzeit sind es 154 Millionen Kubikmeter. Der niedrigste Gesamtinhalt lag zum Ende der Trockenheit bei 101 Millionen Kubikmeter.
„Die Wasserversorgung aus Talsperren spielt in Sachsen im Vergleich zu anderen Bundesländern eine sehr große Rolle“, so Umweltminister Thomas Schmidt. „Rund 40 Prozent des Trinkwassers kommt in Sachsen aus Talsperren, deutschlandweit liegt dieser Anteil nur bei zehn Prozent. Entsprechend hohen Aufwand steckt der Freistaat in die Unterhaltung und Sanierung seiner Talsperren.“
So wurden allein im Jahr 2018 etwa sechs Millionen Euro in die reguläre Wartung und Unterhaltung der Talsperren und ihrer technischen Einrichtungen investiert. Hinzu kommen größere Investitionen außerhalb des regulären Betriebes. Aktuell gehören dazu die Instandsetzung der Talsperre Lehnmühle (4,5 Millionen Euro), die Komplexsanierung der Talsperre Lichtenberg (13 Millionen Euro) und die Sedimentberäumung und Instandsetzung der Talsperre Einsiedel (2,9 Millionen Euro).
„Dieser hohe Aufwand hat dazu beigetragen, dass trotz der Dürre die öffentliche Wasserversorgung im vergangenen Jahr zu jeder Zeit gewährleistet war“, so das Fazit des Ministers. „Die hohe Versorgungssicherheit wird auch dadurch unterstützt, dass unsere Talsperren in einem Verbundsystem und damit bedarfsgerecht bewirtschaftet werden. Dieses System wollen wir mit Blick auf steigende Herausforderungen, die auch im Bereich der Wasserwirtschaft durch den Klimawandel entstehen, noch weiter optimieren.“ Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie prüft die Landestalsperrenverwaltung derzeit, wie das Verbundsystem ausgeweitet und noch flexibler genutzt werden kann, um das regional unterschiedliche Wasserdargebot entsprechend dem sich verändernden Bedarf besser verteilen zu können.