„Mehr Freiwilligkeit geht nicht“ Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Grimma

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Grimma. Am 30.01.2015 fand die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Grimma statt, in der neben Beförderungen und Ehrungen auch auf das vergangene Jahr zurückgeblickt wurde. 113 Mitglieder bilden die Freiwillige Feuerwehr Grimma. 

Nachdem Moderator Daniel Klemm die Tagesordnungspunkte vorgelesen hatte und alle versammelten Kameraden, den Oberbürgermeister Matthias Berger und Gäste begrüßt hatte, übernahm Ortswehrleiter Thomas Knoblich das Wort.

DSC 0037In seinem Rechenschaftsbericht ging er auf 114 Einsätze 2014 ein, welche seine Kameraden und Kameradinen zum Teil unglaublich gefordert hatten. Als Beispiel nannte er den Scheunenbrand in Großbardau, der Lagerhallenbrand in Seelingstädt oder auch die Brandserie in Grimma an denen über einen Zeitraum nahezu täglich, Müllcontainer oder Lauben in Brand gesteckt wurden. Ein besonderer Einsatz des Jahres 2014, war ein verirrter Fuchs auf einem Grundstück, welchem man den Weg in die Freiheit mit einigem Aufwand bereiten konnte. Da war Fingerspitzengefühl gefordert. In Grimma rückt man im Schnitt alle 3 Tage aus. Dennoch sei das Einsatzaufkommen wieder zur Normalität nach 2013 zurück gekehrt. Über 1700 Ausbildungsstunden wurden neben den Einsätzen, vorrangig an Wochenenden, absolviert. Diverse Veranstaltungen wurden nebenbei ebenfalls abgesichert z.B. das Musikantentreffen, Kanzlerbesuch, Stadtfest und diverse Andere. „Das geht schon fast über Grenzen der Freiwilligkeit hinaus und kommt einem Nebenbeschäftigungsverhälnisses sehr nahe“ So Knoblich voller Stolz über seine Floriansjünger. In Sachen Gemeindewehrleiterdebatte (In Grimma gibt es derzeit keinen) sieht Knoblich keine Probleme, da es 4 Stellvertreter mit eigenen Bereichen gibt, ist mit der Stadtverwaltung immer ein unkompliziertes Arbeiten möglich. Er Dankte allen Unterstützern, Sponsoren, Arbeitgebern und übergab das Wort an Jugendwart Michael Hennig. Foto: Thomas Knoblich, Ortswehrleiter

In Grimma sind 33 Mitglieder der Jugendfeuerwehr unterstellt und lernen den Umgang mit Bränden auf hohem Niveau, von der Pike auf. Neben der sehr einsatnahen Ausbildung steht immer der Spaß im Vordergrund. Hennig betonte, dass es in der heutigen Zeit schwierig sei, junge Menschen für die Feuerwehr zu begeistern, dennoch ist er stolz auf sein Team, welches ihn dabei immer voll unterstützt. 2014 wurden neben der Ausbildung auch wieder Lampionumzüge, Vereine und Schulen besucht oder abgesichert. Die eigenen Veranstaltungen, wie die Erlebniswochenenden (Ähnlich Berufsfeuerwehrtag, Besuch bei anderen Feuerwehren), werden stets mit viel Aufwand bestmöglich organisiert und umgesetzt. Kritisch blickte er auf das Jugendzeltlager in Thümmlitzwalde, das Zeltlager lief durch den hohen Aufwand zwar wie geplant und gut durchdacht, allerdings wäre ohne die Grimmaer Kameraden kein Zeltlager zu Stande gekommen. Hier erhofft man sich mehr Zusammenarbeit mit anderen Ortswehren in der Zukunft. Er ist stolz darauf, dass einige seiner Schützlinge jetzt auch in anderen Ortswehren ihren Dienst tun und der ein oder andere sicher Eindrücke und Sichtweisen so auch zur Weiterentwicklung der ländlichen Wehren beitragen. Einen besonderen Dank galt auch der Hervorragenden Zusammenarbeit mit der THW Jugend und anderen Hilfsorganisationen wie der Polizei und natürlich den langjährigen Unterstützern und Firmen in Grimma.

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Andreas Rüssel gab dann Eindrücke über die Arbeit der Alters- und Ehrenabteilung. Hier liegt das Augenmerk auf der Öffentlichkeitsarbeit und der Unterstützung bei vielerlei Veranstaltungen und dem Aktiven Dienst. In Zukunft will man versuchen die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Grimma zu bündeln und in einem Zeitzeugenprojekt der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Foto: v.l.n.r. Michael Grimm (Stellv. Wehrleiter) , Ronny Granzow, Steffen Preuss, Jan Tischer (Befördert zu Hauptlöschmeistern)

DSC 0029Oberbürgermeister Matthias Berger stärkte Knoblich’s Aussage: Das heutige Feuerwehrwesen sei mittlerweile mehr als nur ein Hobby, gab er zu Bedenken. Außerdem kritisierte er, dass man sich zunehmend auf die Grimmaer Wehr und deren Ausbildungsstand verlässt. So häufen sich die überregionalen Einsätze derzeit. Hier muss sich politisch etwas tun. Berger ließ einige Zukunftsvisionen bereits durchblicken wie zb. Einer Übernahme der FTZ Aufgaben auf 4 Standorte im Gemeindegebiet oder auch einer Bildung einer Kerntruppe., quasi als Vorreiter einer kleinen Berufsfeuerwehr. Ob das allerding umsetzbar ist, ist offen und muss geprüft werden, meinte das Stadtoberhaupt. Im April wird es eine große Hochwasserschutzübung in Grimma geben, Grimma hat bisher keinerlei Erfahrungen im Umgang mit der neuen Hochwasserschutzmauer welche 2016 fertig gestellt werden soll. In Zukunft soll das mittels Wasserwehren und den Ortswehren immer wieder geübt werden. Zum Schluss galt es die Beförderungen und Ehrungen für die Floriansjünger zu übergeben. Aus Dresden kamen nun auch die Fluthelferorden für 2013 welche sich diese Feuerwehr redlich verdient hatte. Foto: Alfons Krotzek wurde als Ehrenmitglied von OBM Berger ausgezeichnet