Trickbetrug: Gewinn kommt (nicht), aber zuvor muss gezahlt werden

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Polizei
Symbolbild

Colditz. Am fรผhren Nachmittag klingelte bei einer Dame (73) in Leisenau das Telefon und ein โ€žHerr Jasperโ€œ stellte sich namentlich als Mitarbeiter der Hauptsparkasse aus Frankfurt am Main vor.

Er wรผrde eine frohe Botschaft รผberbringen, immerhin habe die 73-Jรคhrige bei dem Gewinnspiel „Win24“ gewonnen, an welchem sie im Mai 2014 teilgenommen hรคtte. Der Gewinn in fรผnfstelliger Hรถhe sei stattlich, stellte Herr Jasper in Aussicht. Dann รคuรŸerte er, dass sich eine Frau Dr. Claudia Kunkel mit ihr in Verbindung setzen werde, was wenig spรคter schon geschah. Die Anruferin stellte sich unter dem bereits bekannten Namen vor und erklรคrte, dass der erwรคhnte Gewinn in Ankara auf einem Konto deponiert sei und deshalb gegen die 73-Jรคhrige ein Strafverfahren liefe.

Mit der Zahlung der Gerichtskosten in vierstelliger Hรถhe kรถnne sie das Verfahren abwenden und der Gewinn nach Deutschland รผberfรผhrt werden, so die Unbekannte weiter. Die Zahlung sollte die vermeintliche Gewinnerin per SEPA-รœberweisung durchfรผhren, einen Kontoinhaber bekam sie aber nicht genannt, auch als die 73-Jรคhrige diese Information direkt erbat. Als sie daraufhin die Zusendung eines Zahlscheins verlangte, erwiderte die Anruferin nur, dass demnรคchst die Akte bei der 73-Jรคhrigen zu Hause eintreffen werde und legte sie auf. Angesichts dieses sonderbaren Vorfalls wandte sich die vermeintliche Gewinnerin bei der Polizei und erstattete Anzeige. Diese ermittelt nun wegen versuchtem Trickbetrug.