Grimma. Um es vorweg zu nehmen: Der VVG hat gegen einen ab Satz 2 ĂĽberlegenen Kontrahenten ĂĽber weite Strecken nicht enttäuscht. 360 Zuschauer – darunter auch eine lautstarke Abordnung aus Niederbayern – sahen auch von der Seite des Heimsechsers betrachtet ein sehenswertes Spiel.
Zu Beginn gab es ein kleines Handicap, als erstmals in einem Heimspiel beim Einlaufen des VVG-Teams die Mikrofontechnik versagte. Der Support sah es gelassen, begrĂĽĂźte seine Lieblinge trotzdem mit entsprechender Euphorie und verfolgte zu Beginn ein ausgeglichenes Spiel, doch schon vor der 1. Technischen Auszeit nutzt Grimma die Straubinger Fehler rigoros aus (Anika Boin per wuchtigem Angriff, Diana Ceschia und Emily Langguth von der Aufschlaglinie aus, Sandra Peter per Dankeball). Diana Ceschia wird mehrmals von Julia Eckelmann ĂĽber den Kopf eingesetzt und vollendet aus dem Nichts, die AngriffsbemĂĽhungen der Gäste werden von Maria Eckelmann zum Scheitern verurteilt, Jorge Munari kann mit Celina Schnobl und Lisa Erdtmann zwei frische Kräfte bringen und die letzten Akzente setzt Ulrike Schemel mit einem Heber ĂĽber die Mitte – 25:18.
Aufgrund der individuellen Klasse Straubings und der instabilen Annahme des VVG herrschen umgekehrte Vorzeichen zu Beginn des 2. Durchgangs und die erste sehenswerte Aktion ist erst beim 2:6 zu sehen, als Anika Boin aus der Drehung den Block erfolgreich anschlägt. Die Abwehrleistung der Grimmaerinnen stabilisiert sich zwar, doch gegen einige Hammerschläge der Gäste besteht keine Chance. Trotz hartem Kampf gelingt es den Muldestädterinnen nicht mehr, den Rückstand zu egalisieren. Die erfahrene Kristin Stöckmann steht nun auf dem Feld und fügt sich mit einer kleinen Aufschlagserie ein, doch die Schützlinge von Gästetrainer Benedikt Frank verwalten den Vorsprung bis zum 25:16 aus eigener Sicht.
Oftmals in der Vergangenheit war es dem VVG gelungen, herbe Satzniederlagen wegzustecken und das sah zu Beginn von Satz 3 auch vielversprechend aus: Beide Teams schenken sich nichts, doch nach dem ersten Satzdrittel folgt eine Aufschlagserie von Straubings Außenangreiferin Heather Weiss, bei der der VVG mehrmals nicht gut aussieht. Zudem waren die eigenen Aufschlagfehler bei allem Mut zum Risiko zu viel des Guten und in der Endphase von Satz 3 enttäuscht der VVG doch – 15:25.
Noch bestand die Chance, die Kastanien aus dem Feuer zu holen, doch dies gelang nur zu Beginn des 4. Spielabschnitts, denn das zu geringe Durchsetzungsvermögen des VVG-Angriffs machen die Gäste reaktionsschnell wett. Abwehrchefin Maria Eckelmann – zurecht zur besten Spielerin gewählt – verhindert erneut schlimmeres. Gute VVG-Aktionen werden frenetisch bejubelt, gelingen jedoch zu selten. Grimma kann noch 2 Matchbälle abwehren, doch beim 25:20 geht es zum Straubinger Siegertanz.
Benedikt Frank fand, dass es in Grimma immer emotional zugeht. Sein Team hatte sich viel vorgenommen und dies ab Satz 2 auch entsprechend umgesetzt, hat allerdings nie locker lassen dĂĽrfen.
Sein Grimmaer Kollege Jorge Munari analysierte, dass seine SchĂĽtzlinge keine Mittel gefunden haben, um den Favoriten zu knacken, der als verdienter Sieger vom Platz ging. Munari bedankte sich bei den Zuschauern und rief diese dazu auf, den VVG auch in den beiden noch ausstehenden Heimspielen zu unterstĂĽtzen.