Grimma. In der Nacht ist die Mulde weiter zurückgegangen. Probleme gab es allerdings mit den gestrigen Niederschlägen.
Um 6:15 Uhr hat die Mulde am Pegel Golzern wieder die Alarmstufe 3 unterschritten und sinkt kontinuierlich weiter. Im Tagesverlauf sollte der Pegel dann ggf. stagnieren und auf hohem Niveau bleiben. Große Steigerungen sind weiterhin nicht Sicht. Ein ähnliches Bild auch weiter oben. Der Pegel Colditz ist aus den Alarmstufen raus, der in Leisnig aktuell noch auf zwei, aber ebenfalls sinkend ist.
Probleme haben am Montagabend und in der Nacht vor allem kleinere Gewässer gemacht. Durch die länger anhaltenden Niederschläge und die gesättigten Böden gleichen viele Felder und Wiesen aktuell Seenlandschaften. In Parthenstein hatten die Feuerwehrkameraden aufgrund des vollen Cladegraben stundenlang mit vollgelaufenen Grundstücken und Kellern zu tun.
In Grimma lief die Bahnunterführung aufgrund der Verstopfung eines Gullis in der Husarenstraße voll. Ein PKW blieb gegen 1 Uhr darin stecken und musste durch die Feuerwehrkameraden befreit werden. In Motterwitz lief ein Teich über. Auch in den östlichen Ortsteilen von Wurzen kam es zu Feuerwehreinsätzen, ebenso auch im Raum Trebsen. Dort kommt es aktuell zu Straßensperrungen. Der Pegel des Mutzschener Wassers stieg in Neichen zwischenzeitlich auf 151 cm. In den betroffenen Gebieten hofft man nun auf trockenes Wetter. Jedes Regengebiet könnte die Situation dort erneut verschlimmern.
Update 12:20 Uhr: Aktualisierte Hochwasserwarnung der Landeshochwasserzentrale für die Mulde
In rascher Folge überqueren Tiefausläufer Sachsen von West nach Ost. Seit gestern ist im Hügel- und Bergland kaum, im Tiefland bis 20 mm Niederschlag gefallen, sodass der Abtauprozess der in den Berglagen noch vorhandenen Schneedecke nicht zusätzlich durch Regen verstärkt wurde. Heute morgen wurde auf dem Fichtelberg noch eine Schneehöhe von 78 cm, an der Talsperre Carlsfeld von 13 cm registriert. Die aktuell noch sehr milde Luft wird bis zum Mittwoch nur vorübergehend durch etwas kühlere ersetzt. Heute ist mit dem Durchzug eines Regengebietes zu rechnen und auch in den kommenden Tagen bleibt es regnerisch. Große Niederschlagsmengen werden aber nicht erwartet.
Hydrologische Lage
An allen Hochwassermeldepegeln im Vorhersagegebiet sind fallende Wasserstände zu verzeichnen. Diese Tendenz setzt sich fort. In der Vereinigten Mulde hat sich in der vergangenen Nacht am Pegel Bad Düben 1 oberhalb des Richtwertes der Alarmstufe 3 ein flacher Scheitel ausgebildet. Seit den frühen Morgenstunden fällt der Wasserstand auch dort langsam, bewegt sich aber immer noch im Bereich der Alarmstufe 3. An den Pegeln Golzern 1 / Vereinigte Mulde und Leisnig / Freiberger Mulde sind noch die Richtwerte der Alarmstufe 2 überschritten. An weiteren Pegeln an der Freiberger Mulde und ihren Nebenflüssen sowie der Zwickauer Mulde liegt die Wasserführung bei langsam fallender Tendenz im Bereich der Alarmstufe 1 und wird an den Pegeln von Zschopau mit Flöha und Freiberger Mulde auch verbreitet im Bereich der Alarmstufe 1 verbleiben. An den Gewässerabschnitten in den oberen Berglagen wird die Wasserführung aufgrund der anhaltenden Schneeschmelze schwanken. Der Abtauprozess der verbliebenen Schneedecke in den oberen Berglagen wird von den erwarteten unbedeutenden Niederschlägen aber im Wesentlichen unbeeinflusst bleiben und den allgemeinen Rückgang der Wasserführung lediglich verzögern.
Talsperren, Speicher, Hochwasserrückhaltebecken
In den Talsperren und Hochwasserrückhaltebecken der Landestalsperrenverwaltung sind die Hochwasserrückhalteräume teilweise eingestaut. Einen Einstau des gewöhnlichen Hochwasserrückhalteraums weisen die Talsperren Eibenstock (26,6 %), Muldenberg (29,5%), Wolfersgrün (20,8 %) und Schadebach II (100 %) sowie das Hochwasserrückhaltebecken Neuwürschnitz (34,7 %)
Update 27.12.2023 Weitere Informationen gibt es im neuen Beitrag: >>>Hier geht`s zum neuen Beitrag<<<