Grimma. Das Beleghebammen-Team Wendrich & Partnerinnen erhielt die Kündigung durch die Geschäftsführerin der Muldentalkliniken gGmbH. Petition gestartet.
Die Freiberuflerinnen gründeten eine Hebammenpartnerschaft und schlossen Belegverträge mit den Muldentalkliniken ab, dadurch konnten sie die Hebammenbetreuung im Kreißsaal Grimma übernehmen, ohne bei den Muldentalkliniken angestellt zu sein. Im April 2024 soll nun Schluss sein. Eine Mutter startete nun eine Petition für den Erhalt.
Die Abfuhr traf die Hebammen mit voller Wucht. „Wir sind traurig. Mit Herz und Seele sind wir im Muldental tätig um Frauen und Familien individuell, selbstbestimmt und sicher auf ihrem Weg zu begleiten. Unfassbar, dass das schon bald nicht mehr so sein soll“, äußerten sich die Hebammen auf ihren social media Kanälen. Oberbürgermeister Matthias Berger: „Es macht mich sehr betroffen, dass die Hebammen die Kündigung der Muldentalkliniken erhielten. Das Hebammen-Partnerschaftssystem funktionierte wunderbar. Die werdenden Mütter lobten das Kreißsaal-Team und entschieden sich bewusst für Grimma. Es ist schade, dass nun in sechs Monaten Schluss sein soll. Ich kann nur dafür plädieren, sich an der Petition zu beteiligen. Wir werden uns stark machen.“
Hintergrund: Vor rund sechs Jahren übernahm die neu gegründete eigenständige Hebammenpartnerschaft am Muldentalklinikum Grimma „Wendrich & Partnerinnen“ die Geburtenstation im Krankenhaus Grimma. Seitdem hat sich viel getan. Der Kreißsaal erinnert durch die wohlige Atmosphäre mehr an ein Wohnzimmer als an eine Krankenhausstation. Einen vollbelegten Wartebereich gibt es nicht, da immer jemand da ist, der zur Seite steht. Zuwendung, Nähe und Zeit sind für das hochmotivierte 13-köpfige Hebammen-Team die Arbeitsgrundlage und eine Rundumbetreuung von der Schwangerschaft bis zum Rückbildungskurs gehört zum Gesamtpaket. Das Grimmaer Beleghebammen-Konzept gefällt vielen Paaren und Frauen, die bald Nachwuchs erwarten.
Die Hebammen begleiteten die Schwangeren von Beginn der Schwangerschaft an, über die Geburt hinweg bis ins Wochenbett und in die Stillzeit hinein betreut. Auch die stationär aufgenommenen Schwangeren wurden durch die Hebammen begleitet und fachlich mitversorgt. Zur Petition: https://www.change.org/p/von-mutter-zu-mutter-hand-in-hand-gegen-die-kündigung-von-wendrich-partnerinnen