Landkreis Leipzig. Zahlreiche Feld- und Vegetationsbrände hielten die Feuerwehren auf Trapp. Das unbeständige Wetter der letzten Tage lässt die Feuerwehrkameraden durchatmen. Zeit ein kurzes Resümee zu ziehen.
Insgesamt waren im Landkreis etwa 200 Hektar Feldfläche von Bränden betroffen. Die größten Feldbrände im Landkreis waren allesamt auf dem Gebiet des ehemaligen Muldentalkreises zu verzeichnen.
Bei Machern brannten ca. 60, in Kühren 45, Großbothen 14 und bei Klinga etwa 45 Hektar Feldfläche. Hinzu kamen mehrere Böschungs-, bzw. Wiesen- oder Ödlandbrände. Bei Borna brannte ein Stoppelfeld auf einer Größe von etwa fünf Hektar. Nahezu täglich heulten die Sirenen.
Bei allen größeren Feldbränden waren in diesem Jahr starke Winde ausschlaggebend für die enorme Ausbreitung. Teilweise sind Brände über mehrere Meter durch den Funkenflug übergesprungen. „Bestes Beispiel ist der große Feldbrand im Bereich des Burgenlandkreises bei Lützen, bei dem das Feuer über die A9 übergesprungen war.“, sagt Mike Köhler vom Kreisfeuerwehrverband.
Bewährt haben sich laut Köhler die Drohnen der Landkreis-Drohnenstaffel aus den Standorten Hohnstädt, Frankenhain, Altenbach, Regis Breitingen und Neukieritzsch. Diese waren in diesem Jahr erstmals mit in den ersten Alarmierungsfolgen solcher Einsatzlagen involviert und standen den Einsatzleitungen gleich zu Beginn unterstützend zur Seite, um ein effektives Lagebild von oben erstellen zu können. Die Einsatzkräfte konnten so viel besser gezielt eingesetzt werden.
Lobend zu erwähnen sei laut Köhler das Zusammenspiel zwischen den Feuerwehren und den Landwirten. Die Landwirte waren stets zügig am Brandort, unterstützten mit Wasserfässern und zogen Schneisen, um die Feuer einzudämmen. Gerade die Bereitstellung von Löschwasser durch die Betriebe sei eine wichtige Stütze: „Unter Umständen müssten sonst längere Wege und damit einhergehender Zeitverzug in Kauf genommen werden, um Löschwasser an die Einsatzstelle zu transportieren“.
„Die enorme Kraftanstrengung der zumeist ehrenamtlichen Feuerwehrkameraden im Landkreis ist ebenfalls mit Hochachtung zu würdigen“, sagt Köhler. Bei sommerlichen Temperaturen, zumeist über 30° Grad, wird die Brandbekämpfung in voller Schutzkleidung auch für die Kameraden schnell zur Tortur. Nun heißt es erstmal durchatmen. Durch die Witterung ist in vielen Landwirtschaftsbetrieben erst einmal Erntestopp.
Meist bleibt die Brandursache unklar aber gerade bei Bränden welche sich auf Feldern entwickeln die gar nicht abgeerntet werden, spielt der Gedanke der zumindest fahrlässiger Brandstiftung immer mit. Gerade achtlos weggeworfene Zigaretten können schnell zum ausgedehnten Vegetationsbrand werden.