Die Fuchshainer Feuerwehr schlägt selbst Alarm

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Foto: Stadt Naunhof

Naunhof/Fuchshain. Die Freiwillige Feuerwehr ist in vielen ländlichen Regionen ein wichtiger Bestandteil der Dorfgemeinschaft und leistet einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit der Bevölkerung. Leider besteht jedoch vielfach das Problem, dass es seitens der Erwachsenen an der notwendigen Beteiligung fehlt. Auch im Naunhofer Ortsteil Fuchshain ist die Personalsituation mehr als kritisch.

Inzwischen sei die Mannschaftsstärke der Einsatzabteilung laut Stadtverwaltung auf sechs Feuerwehrleute gesunken (Stand Dezember 2022). Stadtwehrleiter Thomas Conrath bezeichnete deshalb den Personalmangel als „äußerst besorgniserregend“. Um auf diesen Zustand aufmerksam zu machen und neue Mitglieder zu gewinnen, wurde am 18. Februar, unter dem Motto „Feuerwehr zum Anfassen“, ein Tag der offenen Tür veranstaltet.

Die Fuchshainer Kamerad/innen haben aktuell keinen Ortswehrleiter und sind daher als Löschgruppe der Naunhofer Ortsfeuerwehr angegliedert. So liegt das Rühren der Werbetrommel um neue Mitstreiter/innen vor allem in den Händen des Fuchshainer Stellvertreters, Florian Demand.

Bereits im Sommer 2021 war Florian Demand unterwegs mit den Kameraden und verteilte Löscheimer um auf die prekäre Situation seiner Wehr aufmerksam zu machen. Foto: Sören Müller

Emsig sei er unterwegs, um beispielsweise Kontakte zu den ortsansässigen Vereinen und auch zur Kindertagesstätte zu knüpfen oder mit seinen Kamerad/innen Verschönerungsarbeiten im Gerätehaus vorzunehmen. Seitens der Stadt wurden dort vor rund zwei Jahren die Räumlichkeiten vergrößert. Der ehemalige Vereinsraum, der gleichzeitig für die Ortschaftsratssitzungen genutzt worden war, ist nun der Schulungsraum für die Theorieausbildung der Kamerad/innen. Ein kleiner Zwischenraum diente bis zur Erweiterung als Wehrleiterzimmer inklusive Miniküche und kann jetzt als zusätzlicher Umkleideraum für die Kamerad/innen genutzt werden, die sich zuvor im Lager umzogen oder dort nach dem Dienst noch zusammensaßen. Küche und Sanitäranlagen waren bisher öffentlich, befinden sich inzwischen aber im Bereich der Feuerwehr. Auch das war dringend notwendig, denn die Feuerwehrangehörigen sind teilweise erheblichen Gesundheitsgefahren ausgesetzt. Um Infektionen zu vermeiden, müssen die Bedingungen zum Einhalten der Einsatzhygiene auch vorhanden sein. Es hat sich also vieles verbessert, damit die Kamerad/innen in Fuchshain ihre Aufgaben ordentlich erfüllen können.

Foto: Stadt Naunhof

Und auch bei der Suche nach neuen Mitstreiter/innen sind die Fuchshainer einfallsreich. So gab es bereits eine Löscheimeraktion und es wurden im Oktober vor der Kindertagesstätte „Weltentdecker“ Eltern beim Abholen ihrer Kinder direkt angesprochen. Beides kam gut an, brachte jedoch noch nicht den gewünschten Erfolg. Nun konnten sich am 18. Februar die Gäste zum Tag der offenen Tür selbst ein Bild von ihrer Ortsfeuerwehr machen. Wobei unbedingt zu erwähnen ist, dass etliche Kamerad/innen aus Naunhof mit einem ihrer Fahrzeuge ebenfalls zu Besuch waren, um Schützenhilfe zu leisten. Es gab die Möglichkeit Fahrzeuge und deren Beladung kennenzulernen oder sogar darin Platz zu nehmen. An einer langen Tischstrecke wurden außerdem verschiedene Werkzeuge, welche die Feuerwehr für unterschiedliche Einsatzszenarien nutzt, vorgestellt. Besonders engagiert und begeistert zeigte sich die Naunhofer Jugendfeuerwehr, die jedes noch so kleine Detail bereitwillig erklärte und vorführte.

Zwar war das Wetter an diesem Tag wahrlich nicht das Beste, doch boten Pavillons ausreichenden Schutz. Wem das nicht ausreichte, der konnte sich an der Feuerschale aufwärmen und dazu auch noch Knüppelkuchen backen. Es gab Getränke und Speisen vom Grill bei Musik vom DJ, und wer wollte, konnte das Tanzbein dazu schwingen. Beim Basteln für die Kinder im Schulungsraum halfen Fuchshainer Einwohner/innen mit – auch das ist Unterstützung für die Feuerwehr. Das vielfältige Bastelangebot wurde rege genutzt. Nebenan lud derweil in der Fahrzeughalle ein reichhaltiges Kaffee- und Kuchenbuffet zum Schlemmen ein. So sei an dieser Stelle ein großer Dank an alle Helfer ausgesprochen, denn im Ergebnis ist es ein schöner und vielleicht auch erfolgreicher Nachmittag und Abend gewesen. Letzteres wird sich zeigen. Nämlich dann, wenn sich auch zu den Diensten der Feuerwehr aller 14 Tage donnerstags die Räume mit mehr Akteuren füllen werden. Gesucht werden keine Superhelden, sondern Frauen und Männer ab 18 Jahren, die Spaß daran haben, sich gemeinsam mit einem motivierten Team in den Dienst der Allgemeinheit zu stellen. Wenn es brennt oder ein Verkehrsunfall geschieht, kommt es auf jeden Helfer und jede Helferin an. Retten, Löschen, Bergen, Schützen – das Repertoire der Handlungsfelder ist breitgefächert. Sinkt aber die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement, betrifft es in diesem Fall möglicherweise auch die Ortsfeuerwehr Fuchshain – und könnte schon bald Konsequenzen haben.