Döben. Im Ortsteil Döben fand am Freitag das 2. Ophtalmologensymposium mit internationalen Gästen statt. Unter dem Arbeitstitel „Von Pol zu Pol“ hatte Dr. Hubertus v. Below die Crème de la Crème zu der 2. augenärztlichen Fortbildungsveranstaltung auf dem Schlosshof in die alte Brauerei eingeladen.
Zuvor konnten sich Gäste und Interessierte im „Blickpunkt Auge Beratungs- und Bibliothekmobil zu Hilfen und Angeboten für Sehbehinderte informieren lassen. Hubertus v. Below, der das Mobil bereits zum zweiten Mal für eine Veranstaltung gebucht hatte, betonte die Bedeutung der Arbeit des sächsischen Blindenverbandes: „Die Mitarbeiter und Ehrenamtlichen des Verbandes sind mit ihrer Unterstützung und Beratung eine enorm wichtige Hilfe für die Betroffenen, die wir in den Praxen niemals leisten könnten.
Zu diesem 2. Symposium konnte der Grimmaer Augenarzt v. Below den neuen Klinikdirektor der Universitätsklinik für Augenheilkunde in Halle/Saale, Prof. Dr. Arne Viestenz gewinnen. Viestenz gilt weltweit als der Spezialist für Traumachirurgie des Auges. In seinem Vortrag „von Pol zu Pol“ stellte er die neuesten Möglichkeiten zur Rettung von verletzten Augen vor. Ihm und seinem Team gelingt es immer wieder, Augen zu retten, die noch vor fünf Jahren auf Grund ihrer schweren Verletzung aufgegeben worden wären. Selbst internationale Streitkräfte lassen im Einsatz geschädigte Soldaten von Professor Viestenz behandeln. Dr. Anja Viestenz, Oberärztin der Universitätsaugenklinik Halle, stellte ein neues Mikropulse Laserverfahren vor, dass wesentlich weniger schädlich für das Auge ist und dabei noch wirksamer. Dr Miltiadis Fiorentzis aus Kreta, jetzt Oberarzt und Netzhautspezialist in Halle und ein weiterer ägyptischer Netzhautspezialist aus Kairo sorgten mit Beiträgen für eine angeregte Diskussion. Die kulinarische Verwöhnung aus der Mutzschener Moto –Soul- Küche rundete den ophthalmologischen Abend ab.
Nach einigen weiteren Vorträgen konnte der Hausherr Hubertus v. Below mit seinem Ärzteteam aus der Villa DOC, Olga Riemer, Dr. med. Steffen Witt und Dr. med. Anne –C. Zajonz ein positives Fazit zu den Eye-Stent-Behandlungen ziehen, die sie vor zwei Jahren zum ersten Symposium vorgestellt hatten. Bei den Eye-Stents handelt es sich Implantate im µ-Bereich, die den Abfluss des Wassers innerhalb des Auges regulieren, der bei Patienten mit einem Glaukom (Grüner Star) bislang für erhebliche Augenschädigungen, bis hin zur Erblindung geführt hatten. Durch den Einsatz dieser Stents, deren Wirkungsweise mit einer Drainage vergleichbar ist, konnte auch der Einsatz von Medikamenten um ca. 70 Prozent reduziert werden, deren Nebenwirkungen oft eine Einschränkung an Lebensqualität bedeuteten.
Im Anschluss an die Vorträge hatten die Gäste die Möglichkeit sich über die jeweilig besten Behandlungsmethoden von Augenkrankheiten auszutauschen. Mehrere Vertreter des Sehbehindertenverbandes des Leipziger Landkreises nahmen an der gesamten Tagung teil und äußerten Ihre Begeisterung über die Neuerungen im Fach der Augenheilkunde. Es wurde von Herrn Brümmel und Frau Till der Wunsch geäussert, in der Öffentlichkeit für junge Nachwuchskräfte im Sehbehindertenverband zu werben, weil sonst in Zukunft die Beratung und Arbeit nicht mehr gewährleistet sein könnte.