Grimma/Mutzschen. Als Detlef Rohde im Mai die Bildhauerin Ute Hartwig-Schulz kennenlernte, war das auch der Auftakt für eine enge Zusammenarbeit und ein Fotoprojekt über den Leuchtturm von Mutzschen, das so gar nicht geplant war.
Das Projekt hat für die Region eine wichtige Bedeutung, weiß die Bildhauerin Ute Hartwig-Schulz zu berichten: „Der „Leuchtturm von Mutzschen“ ist ein Kunstprojekt innerhalb des Netzwerkes Via Regia Sculptura, das das Künstlergutes Prösitz seit 2009 verantwortet.
Das Netzwerk Via Regia Sculptura möchte mit Kunst im öffentlichen Raum nicht nur Landmarken setzen, sondern auch den Bewohnern Sachsens und ihren Gästen diesen europäischen Verbindungsweg aktiv ins Bewusstsein rufen und die Auseinandersetzung mit den unterschiedlichen Ländern und Kulturen anregen.
Das Projekt fußt deshalb auf verschiedene Maßnahmen. So handelt es sich um den Austausch deutscher und polnischer Künstler und die Zusammenarbeit mit den deutsch-polnischen Kooperationspartner wird interdisziplinär angelegt. Als Aufforderung für eine moderne Kunst an der Via Regia wird die Arbeit mit unterschiedlichen künstlerischen Disziplinen (Bildkunst / Musik / Filmkunstusw.) angestrebt.
Mittlerweile waren schon Besucher aus Norwegen und anderen Ländern zum besichtigen des Leuchtturmes in Mutzschen. Dass der Leuchtturm auch in anderen Ländern auf Interesse stößt, hätte Detlef Rohde nicht erwartet. Anfangs wusste er auch nicht, dass Grobelnys Werke normalerweise in den Metropolen der Welt stehen und er eine riesen Fangemeinde haben. Dass Mutzschen plötzlich zum Reiseziel wird, das war auch für ihn unvorstellbar, sei aber auch gut und wichtig für den Ort und für Grimma, so Rohde. Aber wie kam es zu seiner Fotodokumentation?
„Eigentlich wollte ich im Mai 2016 ja nur einen Bericht über die Zusammenarbeit von Deborah Hey vom Moto Soul Ressort und Ute Hartwig-Schulz vom Künstlergut Prösitz machen. Zwei Powerfrauen die sich vorgenommen haben, die Region Mutzschen vorwärtszubringen und neu zu beleben, mehr hatte ich an dem Tag eigentlich nicht vor. Bei dem Gespräch erfuhr ich dann allerdings, dass der polnische Künstler Mateusz Grobelny auf dem Marktplatz in Mutzschen einen Freibrandofen zum brennen von Keramik aus Glas bauen würde. Auf meine Nachfrage, ob schon jemand das Projekt fotografieren würde, hieß es nein und so habe ich tagelang das Projekt dokumentiert.“
Der Rest ist Geschichte, in nur einer Woche entstanden rund 1200 Fotos, die eigentlich für das Archiv gedacht waren.
Im Mai dieses Jahres begleitete Rohde die Künstlerin Ute Hartwig-Schulz ins polnische Bunzlau zu einer Ausstellungseröffnung und dabei kam das Gespräch mit dem Kulturattachet Kornel Filipowicz auf das Internationale Keramikfestival im August in Bunzlau, wo die Frage gestellt wurde, ob denn nicht die Arbeit von Mateusz Grobelny und Ute Hartwig-Schulz fotografisch dokumentiert worden sei, als das bejaht wurde, war klar, dass Detlef Rohde eine Ausstellung mit den Bildern zum Festival machen soll.
„Zurück in Grimma stand ich dann vor der Aufgabe, die Bilder drucken zu lassen, was einen immensen Kostenaufwand bedeutet hätte. Ganz spontan hieß es dann seitens der Leiterin Jana Kutscher des Kulturamtes der Stadtverwaltung nach einer kurzen Anfrage, dass die Stadt die gesamten Druckkosten übernehmen würde.
Am Freitag war es dann so weit, die Bilder konnten aus dem Copyshop abgeholt werden und wurden vor der Reise nach Polen in der Stadtverwaltung gezeigt. Die Ausstellungseröffnung ist am 10. August im Bunzlauer Kulturzentrum CIK um 18 Uhr, die Laudatio hält Ute Hartwig-Schulz. Nach Beendigung des Festivals gehen die Bilder von Detlef Rohde auf eine Tour entlang der europäischen Kulturstraße Via Regia (Europäischen Kulturstraße) durch mehrere europäische Städte.