Naunhof/Ammelshain. Schon weithin waren die dunkelbraunen Rauchsäulen zu sehen, die gestern Abend über der Ortslage Ammelshain aufstiegen (wir hatten berichtet).
Zwei Heulager einer Landwirtschaftsfirma mit einer Ausdehnung von je 5 x 8 Metern Grundfläche und 8 Metern Höhe standen in Flammen und brannten lichterloh. Die Lager waren bis unter das Dach mit Heurundballen gefüllt.
Bald nach der Alarmierung von Feuerwehr und Polizei war ein Löschfahrzeug der Ortsfeuerwehr Ammelshain vor Ort und versuchte, den Brand zu löschen. Zwei Trupps standen unter Atemschutz im Löschangriff auf der einen Seite des Lagers. Ein oder zwei andere Trupps richteten indes zwischen Stallanlage und Heulager eine Wassersperre ein, um das Mauerwerk und das Dach des Stalls herunterzukühlen und einen Funkenüberschlag zu verhindern.
Hintergrund: Im Stall standen noch eine große Anzahl von Kühen (Färsen), die es neben dem Gebäude zu schützen galt. Später kamen noch Einsatzkräfte der Gemeinde Brandis zum Einsatz und gewährleisteten mit mehreren Tanklöschfahrzeugen einen Pendelverkehr, um eine zweite Wasserversorgung aufrechtzuerhalten. Trotz dieser sofortigen, intensiven Löschmaßnahmen konnten die Heuhallen nicht mehr gerettet werden. Sie brannten komplett nieder.
Noch während die Löschmaßnahmen im vollen Gange waren, nahmen Polizisten die Personalien der Schaulustigen auf und machten währenddessen auch einen Zeugen ausfindig, der nähere Angaben zum Tatgeschehen machen konnte. So hatte jener Zeuge einen Mann beobachten können, wie er mit einem Fahrrad zum Stall fuhr und wenig später schon geschwind zurückradelte. Kurz danach stieg Rauch aus den Heulagern auf. Damit gab der Zeuge einen entscheidenden Hinweis auf den mutmaßlichen Zündler.
Dieser konnte daraufhin namentlich bekannt und als 17-jähriger Ortsansässiger bekannt gemacht werden. Gegen ihn wird nun wegen Brandstiftung ermittelt. Ersten Schätzungen zufolge entstand dem Landwirtschaftsbetrieb ein Sachschaden von 20.000 Euro.
Quelle: PD Leipzig