Grimma. Gleich ob Leipzig oder Landkreis Leipzig: Johann Gottfried Seume hat hier viele Spuren hinterlassen und ist noch vielen Menschen ein Begriff.
So weiter man sich aber von dieser Region entfernt, desto unbekannter wird Seume. Diese Entwicklung beginnt in Deutschland bereits Ende des 19. Jahrhunderts; bis zu diesem Zeitpunkt gehörte Seume zum festen literarischen Kanon. Heute ist es also auch Aufgabe des Göschenhauses – als Seume-Gedenkstätte – Seumes Leben und Werk in die Welt zu tragen. Umso mehr erfreut es immer wieder, wenn aus eher ungewöhnlicher Richtung das Interesse an Seume besteht: „Kürzlich besuchte uns Frau Prof. Setsuko Ichida-Kakimoto aus Tokyo in Japan, die als Germanistin und Deutschlehrerin eher durch Zufall auf Seume gestoßen ist und nun bei ihrem Deutschlandaufenthalt es sich nicht nehmen lassen wollte, das Göschenhaus als authentischen Seume-Ort zu besuchen“, sagt Thorsten Bolte vom Museum.
Sie erwarb im Göschenhaus eine kommentierte Ausgabe von Seumes „Spaziergang nach Syrakus“, den Frau Ichida-Kakimoto bereits in einer anderen Ausgabe bis zur Hälfte gelesen hat. „Durch die Kommentierung der neuen Ausgabe erhofft sie sich, es zukünftig etwas leichter zu haben, denn Seumes Sprache stellt auch deutsche Lesern vor Herausforderungen, wie ist es erst, wenn man aus einer anderen Sprachtradition stammt“, so Thorsten Bolte.
Quelle: PM Stadt Grimma