Grimma. Das Jahr 2020 war vor allem aufgrund der Corona-Pandemie kein leichtes, aber auch die Wälder hatten es im vergangenen Jahr schwer.
Hitze und Niederschlagsmangel haben sie für Krankheiten anfällig gemacht. Das lässt sich auch im Stadtwald von Grimma beobachten. „Überall werden dieser Tage abgestorbene Buchen, Ahorne und Kiefern sichtbar. Untrügliche Zeichen sind abblätternde Rinde, schwarze Flecken am Stamm oder die rot verfärbten Kronen der Kiefer„, schildert Referent Mathias Stahn vom Staatsbetrieb Sachsenforst. Für Waldbesucher stellen diese Bäume jetzt eine Gefahr dar. Nicht nur ihr oberirdischer Teil ist abgestorben. Auch ihre Wurzeln sind tot und somit nicht mehr fest im Boden verankert. Durch herabfallende Äste oder das Umkippen ganzer Stämme kann es zu schweren Unfällen kommen.
„Um diese Gefahr zu verringern, werden derzeit geschädigte Bäume gefällt„, erklärt Mathias Stahn. „Die Arbeiten finden am Rappenberg, Rabenstein und Bereich der Hospitalschenke statt„, gibt Bauhofleiter Stefan Schuricht bekannt. Sie dienen in erster Linie der Verkehrssicherung und senken das Risiko von Unfällen. Das ist aktuell besonders wichtig, da der Wald derzeit stark zur Erholung und zum Krafttanken genutzt wird.
Um die Arbeiten möglichst sicher durchführen zu können, kommt ein Harvester zum Einsatz. Die Maschine bietet den Arbeitern Schutz vor herabfallenden Kronenteilen und hat genügend Kraft, instabile Stämme während der Fällung noch zu lenken. „Die beiden Firmen Forstunternehmen Thomas Schirmer und Forstdiensleistung Reinmut Jassmann unterstützen uns bei der Bewältigung„, so Stefan Schuricht. „Dass die nun stattfindenden Maßnahmen notwendig sind, wurde schon auf der Exkursion im Sommer letzten Jahres diskutiert, als Oberbürgermeister, Stadtverwaltung und viele interessierte Grimmaer zusammen mit dem Forstbezirk Leipzig, die Trockenschäden begutachteten. Fazit damals: Die Schäden sind groß. Es besteht Handlungsbedarf. Aber, nicht nur Schäden waren zu beklagen. An vielen Stellen machte die Natur auch Mut. Denn schon jetzt steht eine neue Waldgeneration im Stadtwald in den Startlöchern, die darauf wartet, die entstehenden Lücken im Frühjahr zu füllen.„