Fremdiswalde. Jana Mundus wurde am 20.Januar beim Neujahrsemfang des Landrates für ihr ehrenamtliches Engagement ausgezeichnet und versucht dazu die passenden Worte zu finden die wir euch nicht vorenthalten wollen.
„In meinem Beruf als Logopädin habe ich die Aufgabe, Menschen zu unterstützen und Worte zu finden. Dass mir selbst einmal die Worte fehlen, habe ich nicht gedacht. Die richtigen Worte dafür zu finden, was ich empfunden habe, als ich am 20. Januar zum Neujahrsempfang des Landrates des Landkreises Leipzig, Herrn Henry Graichen, den Ehrenamtspreises in der Kategorie „Sonstige Vereine” überreicht bekam, fiel und fällt mir sehr schwer. Als ich die Einladung zu dieser Veranstaltung erhielt, war die Anmeldefrist bereits abgelaufen und ich dachte nur, schade. Andererseits war ich auch nicht böse, ein paar freie Freitagsnachmittagsstunden zu genießen.„
„Also tat ich nichts dergleichen. Plötzlich gab es eine Gruppe über die sozialen Netzwerke (alle waren eingeweiht, nur ich nicht), die dann so daher redeten, lasst uns doch ein paar schöne Stunden verbringen, wir machen ja auch viel fürs Ehrenamt und wir sollten uns die Einladung nicht entgehen lassen und so weiter. Gut dachte ich, wenn mehrere mitfahren, dann komme ich auch mit. In Geithain angekommen – ich durfte auch nicht der Fahrer sein, denn das war Teil des Plans – nahmen wir Platz und ich las das Programmblatt. Stutzig, weil als Laudator Inge John mit auf dem Zettel stand, konterte diese auch gleich, es gibt bestimmt noch eine Namensvetterin. Entweder hatte mich der Hunger oder meine, nach der anstrengenden Arbeitswoche beginnende Mattigkeit, nichtsahnend gemacht. Ich habe mir überhaupt nichts dabei gedacht. Doch später legte Inge John eine rote Mappe auf den Tisch und ging damit zur Bühne und hinters Rednerpult, wo sie kaum gesehen wurde, jedoch durch eine passende Antwort dazu sofort die Lacher auf ihrer Seite hatte und das Publikum mit ihren Worten fesselte. Da merkte ich, wie mir die Röte ins Gesicht stieg, die Atmung sich beschleunigte und ich nur noch denken konnte, fang bloß nicht an mit heulen, du bist nicht in Fremdiswalde, wo du mit Tränen in den Augen nach dem Märchenstück Aschenbrödel durch die Laienspielgruppe zur Bühne gerufen wurdest. Also versuchte ich ruhig zu bleiben und schüttelte nur immer wieder den Kopf, sagte dann auch laut zu den anderen am Tisch: “Ihr seid ja wohl verrückt”. Alles andere lief dann wie im Film ab.„
„Ich ging auf die Bühne, nahm den durch Herrn Graichen überreichten Preis entgegen. Lächeln, Foto machen, Gratulationen entgegen nehmen. Ich dachte nur, das ist jetzt nicht wahr. Denn Worte konnte ich keine finden. Auch jetzt noch nicht so wirklich. Ich mache meine Arbeit als Vorsitzende des Dorf- und Heimatvereins Fremdiswalde e.V. sehr gern und Ideen sprudeln eben auch einfach aus mir heraus, ohne immer gleich daran zu denken, was darauf folgt. Diese Vorschläge dann wahr werden zu lassen, das bin ich nicht allein. Ich habe ganz viel Unterstützung und Hilfe von all meinen Mitstreitern und deshalb geht der Dank auch an alle anderen. Ich habe den Preis auch für euch mitbekommen und trotzdem bin ich glückselig, diesen Moment erlebt zu haben. Danke den Tippgeberinnen, Danke an die Laudatorin Inge John, Danke all denen, die nichts, aber auch nichts verraten haben, Danke an meine Familie, Danke, Danke! Mehr fällt mir dazu nicht ein, eine Logopädin, die nach Worten sucht und keine passenden findet. Sprachlos in Fremdiswalde…„
Eure Jana Mundus
Zuarbeit Stadt Grimma