Sandersdorf/Grimma. Vor dem Gastspiel am vergangenen Samstag bei Union Sandersdorf hatten sich die Kunert-Schรผtzlinge viel vorgenommen.
Nach den zuletzt drei Niederlagen in Folge (zwei in der Liga, und im Pokal gegen Chemnitz) wollte man sich am eigenen Schopfe packen, und es allen zeigen das es besser geht. Die Vorstellungen in Merseburg und Zuhause gegen Plauen waren dafรผr die Messlatte im negativen Sinne. Weil man da einen Fuรball darbot, der weit entfernt von dem erfrischenden und mitreiรenden Grimmaer Spielstil der jรผngeren Vergangenheit stattfand. Und weil man dadurch in einer kleinen Ergebniskrise steckte.
Kunert attestierte seiner Mannschaft eine sehr gute Tainingswoche: „Alle haben so mitgezogen, damit das Training ein gutes Niveau hatte.“ Zudem bekam man von Nico Becker, der in der abgelaufenen Saison noch in Sandersdorf zwischen den Pfosten stand, die ein oder andere kleine Information รผber das Spielsystem und die Stรคrken des Gegners. Der Boden fรผr eine erfolgreiche Partie war bereitet.
Grimma begann gut und setzte die Gastgeber schon beim Spielaufbau unter Druck. So zwang man die Unioner durch frรผhes Anlaufen zu Fehlern in deren Defensivverbund. Bei der ein oder anderen Situation fehlte nur der berรผhmte „eine Schritt“. Da lief beispielsweise Kevin Wiegner den Sandersdorfer Hรผter scharf an, so dass dieser den Befreiungsschlag nicht kontrollieren konnte und Wiegner anschoss. Wenn der Ball in dieser Situation besser von Wiegners Kรถrper abgeprallt wรคre, hรคtten die Gรคste bereits frรผh in Fรผhrung gehen kรถnnen. (4.) Stattdessen nutzten die Gastgeber mit ihrer ersten Chance die Situation eiskalt aus, und erzielten ihrerseits die Fรผhrung. Mit einem langen Ball auf Branden Stelmak (frรผher u.a. Eilenburg und Chemie Leipzig) konnte dieser mit seiner groรen Erfahrung den Fรผhrungstreffer erzielen. (19.) Die Fรผhrung brachte in der Folge bei den Gastgebern viel Sicherheit ins Spiel. Grimma warf dies vรถllig aus der Bahn, und von den guten ersten zehn Minuten war nichts mehr zu sehen.
Als Georg Bรถhme รผber rechts frei gespielt wurde hรคtte er fast das 2:0 erzielt, sein Abschluss ging aber kanpp am linken Pfosten vorbei. (28.) In รคhnlicher Situation hatte auf der anderen Seite Wiegner die beste Grimmaer Mรถglichkeit, vergab aber ebenfalls. (33.) Die Gรคste konnten froh sein, dass man zur Pause nicht noch hรถher zurรผck lag.
In der zweiten Halbzeit gelang den Unionern ein Start nach Maร, und mit der ersten Aktion die Zwei-Tore-Fรผhrung. Nach einer zweifelhaften Entscheidung รผber Handspiel legte sich Stefan Raรmann den Ball zum Freistoร hin, und haute ihn unhaltbar fรผr Becker ins Grimmaer Tor. (51.) Kunert versuchte mit der Einwechslung von Ziehm neue Akzente in der Offensive zu setzen, um nochmal in dieses Spiel zurรผck zu kommen. Aber ein richtiges Aufbรคumen war von der Mannschaft nicht zu erkennen. Nach einem Foul von Stefan Trรถger im eigenen Strafraum und der fรคlligen Elfmeterentscheidung war dann der letzte Hoffnungsschimmer dahin. Auch wenn Becker bei dem Strafstoร von Bรถhler noch dran war, dass vorentscheidente 0:3 aus Grimmaer Sicht konnte er nicht verhindern. (61.) Zu allem รberfluss wurde Christoph Jackisch nach einem rรผden Einsteigen gegen den Sandersdorfer Hรผter mit der gelb-roten Karte vorzeitig zum duschen geschickt. (88.) Somit war der gebrauchte Tag aus Grimmaer Sicht vollkommen.
Kunert: „Wir bekommen es aktuell vom Kopf her nicht hin auch mal einen Rรผckstand anzunehmen, und entsprechend zu reagieren. Sobald wir ein Gegentor bekommen fallen wir fรถrmlich auseinander.“ Das wird Kunert aber nicht zulassen, dass die Mannschaft auseinanderfรคllt. Als eingeschworenes Team hat man in der jรผngeren Vergangenheit Berge versetzt, und wird als selbiges auch aus diesem kleinen Tal herauskommen. In dieser Phase sind jetzt starke Charackter gefragt.