Naunhof/Oelzschau. Während zu Weihnachten wieder viele Unternehmen auf „Likebettelei“ in den sozialen Netzwerken gehen und mit ominösen Spendenaktionen versuchen Firmenseiten zu pushen, hatte das Möbelhaus Günz eine bessere Idee, denn Geld und Likes sind bekanntlich nicht alles.
„Wer uns kennt, der weiß wie tierlieb wir sind! Hunde sind bei uns jederzeit willkommen und werden genauso wie unsere menschlichen Kunden verwöhnt. Deshalb liegt es uns sehr am Herzen, das Tierheim Oelzschau mit einer Spende zu unterstützen!“, so das Möbelhausteam damals auf Facebook.
Damit das Möbelhaus einen Euro pro Teilnehmer spendet muss man nur einen Facebookbeitrag „liken“, kommentieren und die Möbel Günz Seite liken. So konnten bis maximal 1000 Euro für das Tierheim zusammenkommen. Klar, natürlich ging es auch ein bisschen um das eigene Marketing in Sachen Social Network aber das Möbelhaus hatte noch eine viel bessere Artikel denn Geld ist bekanntlich nicht alles. Bis zum Ende der Aktion hatte das Möbelhaus jede Woche Hunde oder Katzen zur Vermittlung auf Facebook vorgestellt.
„Wir bekamen am Samstag den Scheck aus der supertollen Facebook-Aktion von Möbel Günz übergeben: Insgesamt  860,- €. Dabei ist die tolle Summe von 775€ über Facebook zusammengekommen. Am verkaufsoffenen Sonntag kam die Theatergruppe der KiTa Zwergenland aus Naunhof und führte das Stück „Hänsel & Gretel“ auf, dadurch konnte die Summe durch deren Spenden auf 860€ erhöht werden!“ hatte das Tierheim freudig mitgeteilt.
„Ganz großen und herzlichen Dank an Alle, die zu dieser Summe beigetragen haben: Alle die bei der Aktionmitgemacht haben, an die Kinder und Spender aus der Theateraufführung und natürlich ganz, ganz großen Dank an Möbel Günz, die diese wunderbare Idee hatten und unser Tierheim ausgewählt haben.“, so Tierheimchefin Elvira Henkel.
Hintergrund/Erfahrungswerte: „Früher hatten Unternehmer noch viel Geld in die Hand genommen um ihre Seiten mit gekauften „Likes“ nach außen hin relevant darzustellen. Mittlerweile hat Facebook Fakeaccount massiv den Kampf angesagt und tausender solcher „Likes“ gelöscht. Seit dem versuchen nun Unternehmen mit „Spendenaktionen“ ihre Seiten mit „echten“ Likes zu füttern, was im ersten Moment immer erfolgreich aussieht, manchmal jedoch recht plump aber natürlich den Spendenzielen zu Gute kommt, ist langfristig eher ein Misserfolg. Kurzzeitig lukrativ ist es aber allemal, nicht nur weil man die Spenden natürlich auch beim Finanzamt absetzen kann, sondern weil man auf sich aufmerksam macht. Langfristig ist das aber eher nachteilig. Viele dieser Likes verschwinden nämlich meist wieder, da sie nicht durch „echtes Interesse“ an der Seite gemacht wurden und somit für den Unternehmer auch als relevanter, potenzieller Kunde hinten runter fallen werden. Dass Facebook Beiträge niemals jedem „Liker“ in der Timeline anzeigt, ist auch kein Geheimnis. Durch die Flutung der eigenen Seiten mit „uninteressierten“ Abos erhöht man im Schlimmsten Fall die Unrelevanz seiner eigenen Beiträge noch. Natürlich ist das wieder Branchenabhängig. Dann doch lieber kreative Aktionen die im Kopf bleiben und auch durch direkte Hilfe glänzen, Sympathien wecken, wie z.B. mit der Vermittlung der Tiere im Möbelhaus Günz in Naunhof, da macht man dann doch gern einen Daumen, Nicht?“ Sören Müller