Grimma. Nach gut einem Jahr fand mit der offiziellen Übergabe der Schriftzüge mit Lutherzitaten an den Oberbürgermeister Matthias Berger das Projekt Reformation und Kunst seinen feierlichen Abschluss in Grimma.
Juliane Köhler und Kerstin Schäfer hatten im Rahmen des Projektes Lutherzitate handschriftlich von einer Schülerin des Augustinums in Metallarbeiten umsetzen lassen, die nun entlang des Lutherweges, bis hin zu Schaddelmühle, dem Wanderer ins Auge fallen und so die Lehre des Reformators in die heutige Zeit transportieren.
Zuvor waren in den letzten Wochen in Mügeln „Die jungen Frauen“ des Riesaer Künstlers Andreas Hartzsch, in Leisnig die „Lutherbank“ von Rosi Steinbach und in Döbeln der „Globus“ von Stefan Knechtel an die Städte und somit der Öffentlichkeit übergeben worden.
Eine der Hauptvorgaben des Leaderprojektes war die Umsetzung der Arbeit im Rahmen der Sozialisierten Kunst, die vom Leiter des Kunstfördervereins Schaddelmühle, Frank Brinkmann vorgegeben wurde. Dabei waren die Künstler verpflichtet, interessierte Bürger und Kunstfreunde aktiv an den Kunstwerken zu beteiligen. Brinkmann hob in der Vergangenheit immer wieder hervor, dass der Bevölkerung nicht einfach Kunst als Geschenk vorgesetzt werden könne, sondern den Menschen die Möglichkeit gegeben werden müsse, an solchen Arbeiten und deren Entstehungsprozessen aktiv beteiligt zu sein, damit sich viel mehr Bürger mit der Kunst identifizieren können.
Matthias Berger würdige die Arbeit der Künstlerinnen und der Schaddelmühle. Er schickte mit Blick auf den Reformationstag eine Spitze in Richtung Politik. „Wir bräuchten auch heute einen Luther, Reformationsbedarf gibt es in unserem Land genug!“ Eine Äußerung des Oberbürgermeisters, die den rund 50 Anwesenden Gästen ein zustimmendes Schmunzeln entlockt hatte.
Frank Brinkmann betonte in seiner Ansprache, dass es zwar der künstlerische Abschluss der Arbeiten an diesem Projekt sei, sich in der Zwischenzeit allerdings weitere Städte entlang des Lutherweges gemeldet hätten, die sich mit eigenen Kunstwerken gern in dieses Projekt eingliedern würden. Der Künstler ist dem nicht abgeneigt, da dadurch die Realisierung weiterer Kunstwerke wesentlich leichter zu schaffen wäre. Die Städte müssten sich aber selbst um einige formelle Angelegenheiten und Genehmigungen kümmern. Hierbei würde der Erfahrungsschatz des Künstlerhauses Schaddelmühle eine gute Basis bilden.