Grimma. Morgen ist es soweit, die ersten Flüchtlinge ziehen im umstrittenen Roten Ochsen ein. Wir konnten uns die Unterkunft heute bereits ansehen und waren überrascht.
Von außen vermittelt das Gebäude weniger den Eindruck dass sich in den letzten Wochen etwas getan hat, doch der Schein trügt. In der ersten Etage wurde ein hochmoderner Trackt geschaffen welcher aus 4-8 Mann – Zimmern besteht. In den Zimmern sind neue Schränke und Betten, sowie ein Kühlschrank und Sitzmöbel vorhanden zudem werden alle Personen mit einer Grundausstattung versorgt. Darunter Töpfe, Besteck, Bettwäsche und Geschirr. 58 Personen (Afgahnen, Iraker und Syrier) sollen morgen aus Leipzg und Chemnitz in die Notunterkunft einziehen. Bis auf einen alleinstehenden Mann kommen morgen nur Familien.Warum eigentlich Notunterkunft? Dem Gebäude fehlt es an einer Baugenehmigung die der Landrat gerne schon Anfang Dezember erteilt hätte, allerdings wurden, wie berichtet, die Medien wie Strom, Wasser und Abwasser seitens des TLG zum 31.12. gekündigt und eine Einigung gibt es bis heute nicht. So wird ab dem 01.01. nur noch die Telekommunikationsanlge des TLG, welche sich im Gebäude befindet mit Strom versorgt. Der Landkreis selbst schiebt die Notbelegung auf die aktuelle fehlende Unterbringungslage.
Der Heimleiter konnte uns dazu heute nichts sagen, er gab uns zu verstehen, das er nur für die Betreuung der Flüchtlinge verantwortliich ist und das bereitet der gelernte Schutz und Sicherheitsfachangestellte sehr akurat und durchdacht vor. Im Erdgeschoss befinden sich die Wohnbereiche welche erstmal auch irgendwo provisorisch eingerichtet wurden und später mal zum Teil in die oberen Etagen ziehen sollen. Um die 200 Personen sollen später einmal im Gebäude untergebracht werden.
Wie notdürftig und in aller Eile das Ganze jetzt noch vor dem Jahresende vorgerichtet wurde zeigt der Brandschutz. Da die Brandmeldeanlage noch nicht auf die Leitstelle aufgeschaltet werden konnte, wird es eine Brandwache auf jeder Etage geben, 24 Stunden am Tag. Auf Sicherheit legt der Heimleiter ohnehin sehr großen Wert. Der Außenbereich des Gebäudes, sowie die Gänge im Gebäude sind komplett videoüberwacht. Außerdem gibt es rund um die Uhr einen Sicherheitsdienst vor Ort welcher mehrsprachig ist, sowie zwei Reinigungskräfte und eine Bürofachkraft. Im Keller befindet sich der Waschraum für die anfallende Wäsche, der allerdings noch nicht ganz fertig ist. In der zweiten Etage stehen Sanitäranlagen zur Verfügung die aber ebenfalls noch nicht fertig gestellt sind. Am Anfang wird es feste Waschzeiten geben müssen. Später sollen in der unteren Etage Sozialräume und ein Spielzimmer entstehen. Wie wichtig dem Heimleiter die Sicherheit ist zeigt sich auch daran, dass alle Bewohner die Hausordnung, den Brandschutz und die Sicherheitshinweise nach Verständnis quittieren müssen. Hoffnung für alle, welche später in der Unterkunft helfen wollen konnte der Leiter ebenfalls machen. Jeder sei herzlich willkommen aber muss sich im Vorfeld bei ihm anmelden damit er die Hilfen auch koordiniert verteilen kann. Niemand darf im Gebäude ohne Anmeldung unterwegs sein, auch das ist ein Beispiel das für ihn Sicherheit für die Bewohner und seinen Mitarbeitern oberste Priorität hat. Außerdem legt er wert darauf, dass das Gebäude ordentlich ist und er selbst ist froh, dass seine Firma ihm ausreichend Mittel zur Verfügung stellt um die Unterkunft im größtmöglichen Standart nach den Vorgaben des Betreibervertrags einrichten zu können.