Grimma. Die festlich geschmückten Buden des Grimmaer Weihnachtsmarktes sind bald verschwunden. 16 Tage volles Programm liegen hinter den Veranstaltern. Reichlich Glühwein, ein breites Angebot und viele Besucher. Das beschreibt den Grimmaer Weihnachtsmarkt am besten.
Alle Jahre wieder, wenn hunderte Lichter rund um den Markt leuchten, dann weiß jeder: Es ist wieder Weihnachtsmarktzeit in Grimma. Stadtsprecher Sebastian Bachran zog gemeinsam mit Natalie Rieche vom Kulturbetrieb der Stadt Grimma von Stand zu Stand und stellte ihr einige Fragen. Sie koordiniert und organisiert den Markt. Sie kennt die Händler, die Künstler und vor allem weiß sie, was den Grimmaer Weihnachtsmarkt so besonders macht. Über vierzig Buden und Stände mit tollen Angeboten fanden vor dem Rathaus einen Platz. Wer sich die Zeit nahm in die Hütten zu blicken, wurde mit freundlichen Gesichtern, kulinarischen Spezialitäten und schönen Geschenkideen belohnt. So starteten die Zwei ihren Rundgang. „Die polnischen Pirrogen sind fantastisch“, warb Natalie Rieche für eine Kostprobe am Stand von Anna Gorski. Die gefüllten Teigtaschen waren ein Gedicht. Beide visierten die nächste Hütte an, und stoppten bei „Oma Helga“. Hier konnte man täglich aus drei verschiedenen Suppen wählen. Wir probierten die köstliche Kartoffelsuppe und waren begeistert von Oma Helgas Kochkunst. Eine Auswahl verschiedenster Heißgetränke von weißem Winzer- Glühwein von der Mosel über fruchtigen Himbeer-Punsch bis hin zum heimischen Sachsenobst- Glühwein sorgte zusätzlich für wohlige Wärme von innen. Rieche und Bachran entschieden sich für eine heiße Schokolade. „Eine Alternative zur klassischen Bratwurst ist der Weihnachtsmarkt-Burger“, zeigte Natalie Rieche auf eine rustikale Bude in der Nähe des Schafgatters. Thomas Hillig bot dort diese doch eher untypische weihnachtliche Leckerei unter der Woche an. Am Wochenende übernahm Christin Keller das Burgerbraten in der Schlemmerhütte an der Bühne. Unsere Runde führte uns weiter zur begehbaren „Grimmas Besonderheiten“- Hütte. „Darauf sind wir ganz stolz“ meint Rieche, „15 Händler aus Grimma und den Ortsteilen haben ihre Waren zur Verfügung gestellt, die wir hier verkaufen“. Dichtes Gedränge erwartete uns vor und auch in der heimelig und liebevoll dekorierten Hütte.
Das Interesse war groß. Vom Grimmaer Kaffee bis zur selbstgemachten Kindergarderobe gab es hier eine große Vielfalt an Grimma-Produkten. „Die Weihnachtsmarktbesucher fanden auch, dass sich die Hütte am schönsten präsentiert“. Sibylle Beulich erhielt dafür den ‚Marktschönheiten-Preis‘. Diese und noch viele andere Hütten hat Christoph Werner aus Grimma gebaut. Er verleiht mit seinem individuellen Holzbaustil Jahr für Jahr dem Grimmaer Weihnachtsmarkt ein unverwechselbares Antlitz.Nach einem köstlichen heißen Birnensaft aus Osteuropa erfreuten sich die Beiden an einem Beutel Plätzchen aus der Grimmaer „Tortenträumerei“. Für die Beiden gab es dann noch ein Lebkuchenherz um den Hals und ein ‚Selfie‘ vor dem Schwibbogen, bevor es zu „Haraldinos Wichtelwerkstatt“ in den Märchenwald ging. Die jüngsten Grimmaer gestalteten davor in kleinen Hütten mit Puppen, Stoffen und ganz viel Glitzer kleine Märchenwelten.
Im Zentrum knotete Haraldino selbst aus langen Luftballons Weihnachtssterne und Engel. Emsiges Treiben herrschte im angenehm temperierten Zelt. Nahm sich der Elf eine Pause, sprangen die Grimmaer AWO-Jugendhäuserbetreuer, die Frauen des Mehrgenerationshauses Grimma oder Mitarbeiterinnen des Seume-Hauses und die Ehrenamtlichen des Lehmhauskinder e.V. ein, um mit den Kindern zu basteln. Auch vor dem Zelt wurde viel für Kinder geboten: eine kleine Eisenbahn drehte Runden um den stattlichen Baum. Das Karussell war sehr beliebt und am Wochenende konnte man dem Weihnachtsmann einen Besuch in seiner Sprechstunde abstatten. „Schnell, wir gehen noch mal ins Rathaus“, zog Natalie Rieche an Bachans Jacke. Im Foyer waren etliche Kunsthandwerker zu Gange. „Und oben hat der Modelleisenbahnclub Roßwein e.V. Miniaturwelten aufgebaut“. So viele Menschen sind gekommen, um die Miniwelten zu bestaunen. Irgendetwas war anders, als die Zwei nach einer ganzen Weile wieder aus dem Rathaus ins Freie traten. Es war auf einmal still. Dann setzte eine einzelne Trompete ein. „Das Jugendblasorchester Grimma legt jetzt los“, sagte die Programmverantwortliche. Nur auf der Bühne war nichts zu sehen. „Das Rathausblasen ist schon zur Tradition geworden“, sagt sie. Die Musiker musizierten mit ihren Instrumenten aus den Fenstern. Die Melodien steckten an und man konnte gar nicht still stehen bleiben. „Wir haben viel Unterstützung bekommen“, freute sich Natalie Rieche. Viel Herzblut hat sie in die Organisation des Marktes investiert. Dass sie so viel Beistand erfahren hat, freut sie ganz besonders: „Die Wirtschaft, die Vereine, Kindertagesstätten, regionale Bands, die Kirche und die Schulen haben uns kräftig unter die Arme gegriffen. Wir sind sehr dankbar dafür, ohne die Hilfe könnten wir die 16 Tage nicht stemmen“. Jeden Tag wurde die Bühne bespielt. „Über 60 Programmpunkte sorgten für jede Menge Unterhaltung“. Selbst Radioshows wie die MDR JUMP Morning Show und das Nachmittagsprogramm von MDR 1 Radio Sachsen schauten vorbei und kamen mit den Besuchern ins Gespräch.“ Die Zeit verging wie im Flug.
Der Grimmaer Weihnachtsmarkt ist kein Geheimtipp mehr. Nach dem Weihnachtsmarkt ist vor dem Weihnachtsmarkt. Der Zeitraum für 2016 steht fest. Vom 26. November bis 11. Dezember soll der Markt im festlichen Lichterglanz strahlen. Wer Ideen hat oder auch Verbesserungsvorschläge, kann sich gern bei Natalie Rieche vom Kulturbetrieb der Stadt Grimma melden. Persönlich ist sie in der Stadtinformation am Markt 23 (Tel.: 03437/ 98 58 296, E-Mail: rieche.natalie@grimma.de) anzutreffen.
Quelle: Stadt Grimma, Interviewführung: Sebastian Bachan