Grimma. Die frostigen Tage haben auf der Mulde eine dicke Eisschicht hinterlassen. Starkes Tauwetter zum kommenden Wochenende könnte nun für Probleme sorgen, auf die die Stadtverwaltung vorbereitet sein will.
Daher wurden die Tore der Hochwasserschutzmauer unterhalb der Pöppelmannbrücke durch die Grimmaer Feuerwehr geschlossen.
Das Ganze geschieht deshalb, weil sich in Höhe der Papierfabrik in Golzern eine geschlossene Eisschicht gebildet hat, zwischen der Hängebrücke und der Schiffsmühle ebenso. Durch das Tauwetter könnte nun das Eis in Höhe der Hängebrücke schlagartig abfließen und in Golzern stecken bleiben was wiederum zu einem Wasseranstieg innerhalb weniger Stunden führen könnte, weiß Oberbürgermeister Matthias Berger aus Erfahrung zu berichten. Letztmalig passierte das im Jahr 2012, da standen die Muldenwiesen in Höfgen schlagartig unter Wasser. Die Stadtverwaltung beobachtet die Lage und will mit dem Verschluss präventiv vor bösen Überraschungen geschützt sein und bittet daher um Verständnis für diese Maßnahme.
Rückblick 2012: Große Eisschollen, die sich auf der Mulde zwischen Höfgen und Grimma auftürmten, ließen den Fluss binnen Minuten über die Ufer treten. Besonders in Höfgen waren damals die Auswirkungen zu spüren, dort bekam der Gaststättenpavillon der Schiffsmühle nasse Füße und der untere Parkplatz wurde vollständig überflutet. Damals hatten Einsatzkräfte der Feuerwehren aus Kaditzsch und Schkortitz eilig Barrieren aus Sandsäcken errichtet. In Höhe der Hängebrücke gaben die Eismassen später hörbar nach, so das das Wasser mit gewaltigem Getöse abfließen konnte. Damit war die Gefahr aber noch nicht gebannt, denn auch im Dornaer Bogen stauten sich die Schollen auf, erst am frühen Abend löste sich auch dort der Pfropfen. Vorsorglich hatten die Grimmaer Feuerwehren die Hochwasserschutzbalken an der Grundmühle eingesetzt und die Bevölkerung wurde über Lautsprecher informiert, die Fahrzeuge aus der Innenstadt zu fahren. Oberbürgermeister Matthias Berger damals: „Das war sehr knapp, wir hatten Glück.“