Grimma/Dresden. Beim 24. Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten zum Thema „Anders sein. Außenseiter in der Geschichte“ sind Schüler aus Dresden, Leipzig und Grimma mit einem zweiten Platz sowie drei dritten Plätzen ausgezeichnet worden. Über Platz zwei können sich die 31 Schüler (Klasse 5 und 6) der Johann-Friedrich-Jencke-Schule und des Hans-Erlwein-Gymnasiums Dresden freuen. Das Gemeinschaftsprojekt der gehörlosen Schüler und der Gymnasiasten mit dem Titel „Anders sein – gehörlose und schwerhörige Kinder in der Geschichte“ zeigt eindrucksvoll, dass die Unterschiede in der Begegnung miteinander heute kaum noch eine Rolle spielen. Die Platzierung ist mit 1.000 Euro dotiert. Platz drei (je 500 Euro) haben drei Schülerinnen (10. Klasse) des Immanuel-Kant-Gymnasiums Leipzig, Anna Ebert (12. Klasse) des Gymnasiums St. Augustin zu Grimma sowie elf Schüler (6. Klasse) des Gymnasiums Dresden-Plauen erhalten. Insgesamt gab es auf Bundesebene fünf erste Preise (je 2.000 Euro), 15 zweite Preise und 30 dritte Preise.Kultus-Staatssekretär Dr. Frank Pfeil begleitete heute (17. November 2015) eine kleine Auswahl der sächsischen Preisträger nach Berlin zur feierlichen Auszeichnung mit Bundespräsident Joachim Gauck. „Gerade in der jetzigen Zeit ist der Blick zurück wichtiger denn je, er trägt zu mehr Toleranz und Verständnis füreinander bei und hilft beim Weg in eine weiterhin friedliche und demokratische Zukunft. Die Preisträger können stolz auf ihre Leistung sein. Sie sind Vorbilder für Andere und zeigen, dass Demokratie nichts Selbstverständliches ist“, betonte Dr. Pfeil und gratulierte den Preisträgern. Zudem dankte er den Lehrern, die bei den Schülern das Interesse für spannende und vor allem lehrreiche Zeitreisen in die Vergangenheit wecken. Insgesamt haben sich mehr als 5.000 Schüler mit rund 1.600 Beiträgen an der historischen Spurensuche des Bundeswettbewerbs beteiligt. Allein in Sachsen nahmen 272 Schüler mit 86 Beiträgen teil. Rund 90 Prozent aller Schüler wählten Beispiele, bei denen es um Stigmatisierung oder Verfolgung aufgrund des „Andersseins“ ging.Den Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gibt es seit 42 Jahren. Er ist der größte historische Forschungswettbewerb für Jugendliche in Deutschland. Ausrichterin ist die Körber-Stiftung in Hamburg. Mit bislang über 136.000 Teilnehmern und rund 30.000 Projekten ist er der größte historische Forschungswettbewerb für Jugendliche in Deutschland. Weitere Informationen sind abrufbar unter: www.geschichtswettbewerb.de
NICHT GEGEN DEN STAAT, SONDERN DEN EINHEITSBREI«. DIE ENTWICKLUNG DER GOTHIC-SZENE IN DER DDR AB 1986/87 IN DER REGION LEIPZIG VON ANNA EBERT (KLASSE 12, GYMNASIUM ST. AUGUSTIN ZU GRIMMA, GRIMMA
Der Beitrag thematisiert die Frage nach dem »Anderssein« der Gothic-Szene in der DDR und ihre Entwicklung bis in die Gegenwart. Die Schülerin befasst sich dabei ausführlich mit dem Thema, inwiefern die Anhänger des Gothic Außenseiter waren, es sein wollten oder von den Staatsorganen dazu gemacht wurden. Spätestens beim Transfer in die Gegenwart gelingt der Schülerin die Antwort auf ihre Fragen. Sie stellt heraus, dass heute niemand mehr mit solcher Kleidung und musikalischen Vorlieben auffallen kann und es für Außenseiter oder Individualisten schwerer geworden ist, aus der Reihe zu tanzen. Besonders hervorzuheben ist die starke persönliche Bindung und Motivation, die sich in der Arbeit widerspiegelt. So ordnet sie das Material äußerst gründlich und sachkundig in den kultur-musik-historischen Kontext ein.
Quelle: PM Sächsisches Staatsministerium für Kultus