Brandis. Das neu entwickelte Beteiligungsportal der Stadt Brandis wird ab sofort im Pilotbetrieb durch die Bürgerinnen und Bürger der Innovationskommune getestet. Damit werden darauf dann auch alle anderen sächsischen Städte und Gemeinden Zugriff haben. Das Beteiligungsportal bildet, eingebunden in die Webseite der Stadt (Stadt:gestalten; Bürgerbeteiligung; Beteiligungsportal), einen zentralen Einstieg für verschiedenste Beteiligungen, weitere Einsätze sind bereits geplant, so dass das Werkzeug bald in der Bevölkerung etabliert sein dürfte. Unkompliziert und in kurzer Zeit können Teilnehmer zu aktuellen Themen Stellung nehmen, Kommentare hinterlassen und die Diskussion verfolgen. Damit finden wichtige Impulse Eingang in die Kommunalpolitik. Zum Abschluss jeder Diskussion wird es ein öffentliches Fazit mit Beiträgen und Kommentaren geben, welche in einem Archiv jederzeit einsehbar sind. „Bürgerinnen und Bürger können sich mit dem Beteiligungsportal aktiv in das gesellschaftliche
und politische Leben unserer Stadt einbringen“, bringt es Bürgermeister Arno Jesse auf den Punkt. Das Beteiligungsportal ist eine der sogenannten Basiskomponenten, um die Modernisierung der sächsischen Verwaltungen voranzutreiben. Als Innovationskommune Sachsen werden in Brandis bis 2016 mehrere Module der Bürgerbeteiligung und Verwaltungsmodernisierung eingeführt. Bereits seit Januar dieses Jahres sind beispielsweise Sitzungsunterlagen, Pläne und Beschlüsse der Gremien im Rats- und Bürgerinformationssystem für alle Interessierten auf der städtischen Homepage einsehbar. Die Rats- und Ausschussmitglieder arbeiten seither gänzlich ohne Papier sondern mit eigens angeschafften Tablet-PCs. So fügt sich das nun gestartete Beteiligungsportal nahtlos in das Projekt Innovationskommune ein. Beim ersten Einsatz des neuen Instrumentes der Bürgerbeteiligung haben Brandiser, aber auch Bewohner der umliegenden Orte, die Möglichkeit, ihre Meinungen, Ideen und Wünsche für den Einzelhandel in Brandis kundzutun. Fragen wie „Zu welchem Zweck besuchen Sie normalerweise die Innenstadt von Brandis?“, „Wie oft besuchen Sie die Innenstadt von Brandis?“ oder zu Themen wie Angebotsvielfalt, Service und Beratung, Außenerscheinung der Geschäfte oder Aktionen der Händler sind in wenigen Minuten beantwortet. „Wir benötigen eine konzeptionelle Grundlage für die zukünftige Einzelhandelsentwicklung unserer Stadt. Die Bedürfnisse, Anregungen und Wünsche der Bürgerinnen und Bürger können mit Hilfe des Beteiligungsportals in die Konzeption einfließen“, sagt Bürgermeister Arno Jesse. Weil es bisher kein aktuelles Einzelhandelskonzept für Brandis gibt, mussten bereits Bauanfragen für Erweiterungen abgelehnt werden. „Wenn wir keine konkrete Grundlage für die Entwicklung des Handels in unserer Stadt haben, können wir auch keine gezielt Entwicklungsstrategie verfolgen“, so Jesse. Deshalb sei es wichtig, ein Gebiet als zentralen Versorgungsbereich immobiliengenau abzustecken, in dem man sich bewegen und konkrete Aussagen treffen kann. „Die für mich wichtigste Frage ist, mit welchen Mitteln man den Einzelhandel in Brandis stärken kann“, so das Stadtoberhaupt. 67 Einzelhandelsbetriebe haben in Brandis 10.165 Quadratmeter Verkaufsfläche. Jedoch sind die Flächen der Geschäfte in der Innenstadt im Schnitt 150 Quadratmeter groß. Im Bundesdurchschnitt sind es 240 Quadratmeter. „Wer eine kleine Verkaufsfläche hat, kann den Kunden kann den Kunden aber kein tiefes Angebot an Waren unterbreiten. Deshalb sind Fachhändler das A und O“, erklärt Dr. Manfred Bauer von der CIMA Beratung + Management GmbH, die das Gutachten erstellt. Weiter weiß er, dass nur weniger als die Hälfte der Kaufkraft des Einzugsgebietes auch in Brandis ankommt. Um zur Verbesserung dieser Situation die richtigen Strategien zu finden, wird das Einzelhandelskonzept ebenfalls Grundlage sein.
Quelle: PM Stadt Brandis