Internationaler Museumstag im Kreismuseum Grimma

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Foto: Kreismuseum

Grimma. Am 18. Mai prรคsentiert sich das Kreismuseum Grimma zwischen 11 und 13 Uhr als lebendiger Ort des Dialogs, der Vielfalt und des kulturellen Austauschs.

Das Museum lรคdt ein zu einer abwechslungsreichen Fรผhrung durch die aktuelle Sonderausstellung Maschinenbau-AG Golzern-Grimma, die die Entwicklung der Maschinenbau-AG (spรคter MAG und Chemieanlagenbau) ab Mitte des 19. Jahrhunderts bis zu seiner SchlieรŸung 2014 mit umfangreichen Dokumenten belegt.

Anfangs wird die Museumsleiterin Marita Pesenecker in die Historie des traditionsreichen Unternehmens einfรผhren. Herr Dr. Wolfgang Jahn, der Jahrzehnte in der MAG tรคtig war und den Grimmaern gut bekannt sein dรผrfte, wird aus seinen Erinnerungen und langjรคhrigen Arbeitserfahrungen berichten. Die MAG als Devisenbringer fรผr die DDR strahlte auf die gesamte Stadt Grimma und darรผber hinaus aus. Es wurden Wohnungen fรผr die Mitarbeiter in Grimma West und Sรผd gebaut, ein Kindergarten, Sportplatz und eine Schwimmhalle.

Der Betrieb half bei der Sanierung der Hรคngebrรผcke, des Scherenschleifers auf dem Schwanenteich, des Daches der Klosterkirche und vieles mehr. Die MAG sorgte auch fรผr die Bildung seiner Mitarbeiter und seines Nachwuchses. Viele Mitarbeiter begannen ihre Lehre in der MAG oder fingen als Facharbeiter wie Schlosser oder SchweiรŸer in der MAG an zuarbeiten und nahmen anschlieรŸend ein Studium auf, besuchten Abendkurse oder Lehrgรคnge zur Weiterbildung. Um den Nachwuchs zu sichern baute der Betrieb eine eigene Berufsschule und schloss sich zu Forschungszwecken und zur Nachwuchsrekrutierung mit Universitรคten in verschiedenen Stรคdten zusammen. Die Mitarbeiter wechselten fรผr neue Aufgabenstellungen die Abteilungen und bildeten neue Kollektive. Ziel war, die Kompetenzen der einzelnen Mitarbeiter optimal zu nutzen. Der Kombinatsdirektor und spรคtere Generaldirektor Dr. Gert Wohllebe hat seine Mitarbeiter angespornt zu Hรถchstleistungen. Und die Mitarbeiter haben sich den neuen Herausforderungen gestellt und sie gemeistert. Viele ihrer guten Forschungs- und Arbeitsergebnisse hat sich die MAGย  patentieren lassen kรถnnen. Noch heute sind die ehemaligen Mitarbeiter der MAG stolz auf ihre Arbeit im Betrieb. Fรผr die Freizeitbeschรคftigung der Mitarbeiter bot der Betrieb eine groรŸe Vielfalt. Es gab Erholungsheime in Bansin, Bรคrenstein, Naunhof. Die Mitarbeiter konnten den GroรŸsteinberger See zum Baden und Angeln nutzen, es wurde eine FuรŸballmannschaft gegrรผndet, ein Anglerclub, ein Chor, eine Instrumentalgruppe, Schauspielgruppe, es gab eine betriebseigene Kegelbahn, Kunstausstellungen, Theater-ย  und Konzertfahrten und es wurde Mitte der 80er Jahre ein Jugendbildungszentrum in der BahnhofstraรŸe gebaut, das nicht nur den Mitarbeitern, sondern der ganzen Jugend in der Stadt offenstand.

Kurzum โ€“ die MAG hat die Stadt geprรคgt, wie kein anderer Grimmaer Betrieb. Nach dem Ausstellungsrundgang laden die Mitglieder des Freundeskreises des Museums Grimma die Besucher zu einer Linsensuppe, wie sie auch in der GroรŸkรผche der MAG angeboten wurde, ein. Gekocht wird im groรŸen Feuerkessel auf dem Museumshof. Derย Eintritt ist frei.