Wenn der Einsatz zur Gefahr wird …

... mรผssen die Brandschรผtzer genau wissen, was zu tun ist.

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Foto: FF Borna

Borna. Vor wenigen Minuten lagen Sie noch zu Hause in ihrem Bett. Nun schlagen dichter Rauch und Flammen den Feuerwehrleuten in einem brennenden Haus entgegen.

Nur der schwere Atemschutz und die Feuerwehrkleidung schรผtzt sie vor den extremen Gefahren. Kriechend tasten sie sich immer weiter vor. Jeder Handgriff sitzt und das taktische Vorgehen wirkt fast einstudiert. Die Atemluft in den Flaschen wird von Minute zu Minute weniger. โ€žMayday, Mayday, Maydayโ€œ, schallte es durch alle Funkgerรคte. Eine Sekunde war eine eisige Stille an der gesamten Einsatzstelle und alle waren sich bewusst.: Jetzt ist ein schnelles Handeln notwendig, unsere Kameraden sind in Gefahr!

Diese Situation wรผnscht sich niemand, doch sie kann schneller entstehen, als man glaubt. Eine Einsturzsituationen in einem Gebรคude, gesundheitliche Probleme bei den Atemschutzgerรคtetrรคgern oder ein Ausfall der Technik, sind nur einige Ursachen fรผr einen sogenannten Atemschutzunfall. Auch wenn es, Gott sei Dank, selten vorkommt, mรผssen alle Feuerwehrleute genau wissen, was in diesen schwierigen Situationen zu tun ist. Wie finde ich die verunfallten Kameraden? Wie rรผste ich mich aus und was wird zusรคtzlich benรถtigt? Wie bringe ich sie ins Freie und dementsprechend in Sicherheit?

Vor kurzen trainierte die Feuerwehr Borna diese MaรŸnahmen im Feuerwehrtechnischen Zentrum. In mehreren Gruppen wurden verschiedene Notfallszenarien dargestellt und das taktische Vorgehen, die Einsatzgrundsรคtze und die verschiedenen Mรถglichkeiten der Rettung durchgesprochen sowie praktisch geรผbt. Unter realitรคtsnahen Bedingungen erlebten die Feuerwehrleute, was es heiรŸt, einen Atemschutznotfall zu haben und wie schnell die Zeit verstreicht. Da die Atemluft begrenzt ist, bleibt fรผr die Rettung sehr wenig Zeit. Wenige Minuten kรถnnen entscheidend sein. Auch die physische Belastung spielt hierbei eine groรŸe Rolle, denn es geht um die eigenen Kameraden. Um nicht in Panik zu verfallen, mรผssen routiniert die gelernten Handgriffe und Arbeitsweisen angewendet werden. Nur durch regelmรครŸige รœbung, wird man sich sicher und weiรŸ, was im Ernstfall zu tun ist.