Landkreis. Sechs Tage lang erkundet ein Spezialfahrzeug mit Kameras und Hightech-Messgeräten derzeit die Straßen des Landkreises. Grund für die Maßnahme: Der Landkreis, der die Straßen unterhält, möchte detailliert wissen in welchem Zustand diese sind. Werden die Informationen um die Ergebnisse der jährlichen Verkehrszählung und weitere Daten ergänzt, können die finanziellen Mittel zur Erhaltung bzw. Reparatur des Straßennetzes zielgerichteter eingesetzt werden. Das Budget für die Kreisstraßen beträgt einschließlich der staatlichen Fördermittel etwa 5 – 6 Mio. Euro jährlich. Geld, das nach Einschätzung von Amtsleiter Rolf Löcher, bei weitem nicht den tatsächlichen Bedarf deckt. Um alle 560 kreiseigenen Straßenkilometer in einen Vorzeigezustand zu versetzen, wären rund 70 Mio. Euro erforderlich, eine schöne aber unbezahlbare Illusion. Es müssen daher Prioritäten gesetzt werden, die sich in einer Kreisstraßenkonzeption wiederfinden. Der Landkreis Leipzig hat eine Arbeitsgemeinschaft bestehend aus Fachfirmen und beratende Ingenieure mit der Erarbeitung einer Kreisstraßenkonzeption beauftragt. Dafür ist eine Verkehrsanalyse notwendig, um die tatsächlichen Belastung des Kreisstraßennetzes zu ermitteln. Darauf aufbauend wird eine Verkehrsprognose erstellt, die Raumstrukturdaten wie Bevölkerungsentwicklung, Erwerbstätigkeit, Wirtschafts- und Tourismuspotentiale, Motorisierungsgrad u.a. berücksichtigt. Ziel ist es, daraus eine Netzkonzeption zu entwickeln, die insbesondere auch Aussagen zur Gliederung des Netzes hinsichtlich der Verkehrsbedeutung liefert. Daraus wird dann letztendlich ein Investitionsprogramm zu entwickeln sein, das die einzelnen Maßnahmen entsprechend ihrer Dringlichkeit darstellt.