Sachsen. Das Sรคchsische Landesamt fรผr Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) hat eine erste Bilanz zur Luftqualitรคt 2023 in Sachsen gezogen. Alle Grenz- und Zielwerte wurden eingehalten und teilweise deutlich unterschritten.
Die milden Wintermonate und die รผberdurchschnittlichen Niederschlรคge haben 2023 fรผr ein historisch niedriges Niveau der Feinstaub-PM10- und Stickstoffdioxid-Konzentrationen in der Auรenluft gesorgt. Mit 12 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft lag der Jahresmittelwert fรผr Feinstaub PM10 โ gemittelt รผber alle sรคchsischen Stationen โ nicht nur deutlich unter dem Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Es ist gleichzeitig der niedrigste je gemessene Jahresmittelwert seit Beginn der Feinstaubmessungen im Jahr 1999. Auch der Tagesgrenzwert fรผr Feinstaub PM10 wurde mit sieben รberschreitungstagen in ganz Sachsen sicher eingehalten, im Jahr 2022 waren es insgesamt 29 รberschreitungstage. Der Tagesgrenzwert liegt bei 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft und darf an jeder Messstation an 35 Tagen pro Kalenderjahr รผberschritten werden.
Die Stickstoffdioxid-Konzentrationen (NO2) nehmen ebenfalls seit Jahren stetig ab. Besonders deutlich ist diese Entwicklung in den verkehrsnahen Bereichen zu erkennen. Hier reduzierten sich die NO2-Jahresmittelwerte in den letzten zehn Jahren um durchschnittlich 15 Mikrogramm pro Kubikmeter auf 19 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2023. Der hรถchste NO2-Jahresmittelwert wurde mit 26 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an der Messstation Dresden/Bergstraรe gemessen. Der zulรคssige Jahresgrenzwert von 40 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde jedoch auch hier deutlich unterschritten. Hauptursache der sinkenden Konzentrationen ist die Reduktion von Emissionen, insbesondere im Verkehrsbereich. Aber auch milde Winter mindern die Konzentrationen der Stickoxide durch weniger Heizen.
Die Ozonkonzentrationen in dem durchwachsenen Sommer 2023 waren moderat. Der Zielwert zum Schutz der menschlichen Gesundheit wurde das dritte Jahr infolge eingehalten. Der Schwellenwert zur Information der รffentlichkeit รผber kurzfristige akute Ozonbelastungen betrรคgt 180 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft (Stundenmittelwert). Dieser Wert wurde 2023 nur einmal kurzzeitig an der Station Schwartenberg auf dem Erzgebirgskamm รผberschritten. Bodennahes Ozon schรคdigt auch Pflanzen. Grundlage fรผr die Bewertung der Ozonsituation zum Schutz der Pflanzen sind die Stunden mit Tageslicht wรคhrend der Wachstumsphase der Pflanzen von Mai bis Juli. Erstmalig ist dieser Zielwert fรผr die Vegetation 2023 in ganz Sachsen eingehalten worden. Die Messwerte von Benzol und Schwefeldioxid waren unauffรคllig und lagen deutlich unter den gesetzlichen Grenzwerten.