Brandis. Die Elternbeiträge in der Stadt Brandis bleiben fast auf dem Niveau der letzten beiden Jahre.
Lediglich die Betreuung der Krippenkinder musste marginal angepasst werden. Die Beiträge für Hort und Kindergarten bleiben stabil. „Damit hat der Stadtrat mehrheitlich eine mutige Entscheidung getroffen, um die steigenden Kosten nicht auf den Schultern der Familien mit Kindern zu verteilen“, sagt Bürgermeister Arno Jesse. Laut sächsischem Kitagesetz dürfen die ungekürzten Elternbeiträge bei Krippen mindestens 15 und höchstens 23 Prozent, bei Kindergärten für die Zeit vor dem letzten Kindergartenjahr mindestens 15 und höchstens 30 Prozent sowie beim letzten Kindergartenjahr und bei Horten höchstens 30 Prozent der zuletzt nach § 14 Absatz 2 bekannt gemachten Personal- und Sachkosten im Sinne von §14 Absatz 1 betragen.
In der Stadt Brandis zahlen Eltern für eine 9-Stunden-Betreuung im Kindergarten weiterhin 100 Euro (17,36 Prozent), für den Hort bei 6 Stunden Betreuung 65 Euro (20,59 Prozent). Für die Krippe waren es bei neun Stunden Betreuung bisher 200 Euro, jetzt fallen 208 Euro (15,05 Prozent) an. „Damit haben wir die gesetzlich vorgeschriebenen 15 Prozent nur knapp gerissen, um die Steigerung für die Familien so gering wie möglich zu halten“, sagt Jesse. Der Spielraum für die Kommunen reiche in dem Fall bis 23 Prozent – das wären aktuell 317,90 Euro. Diesen keinesfalls auszureizen sei ein Grundsatz der kinder- und familienfreundlichen Stadt Brandis. Zudem bleiben die prozentualen Abstufungen für Geschwisterkinder und kürzere Betreuungszeiten natürlich erhalten.
Zum Hintergrund: Ein Krippenplatz kostet pro Monat bei neun Stunden Betreuung 1.382,15 Euro. Der Eigenanteil der Kommune beläuft sich dabei auf 927,32 Euro, ein Landeszuschuss von 246,83 Euro sowie nun 208 Euro Elternbeitrag kommen hinzu. Im Vergleich mit anderen Kommunen des Landkreises Leipzig zahlt man in Brandis mit die niedrigsten Elterngebühren. Jedoch haben noch nicht alle Gemeinden darüber beraten. Jesse: „Im Bereich Kindergarten zahlen Eltern in Brandis bereits das Wenigste im Landkreis. Ich gehe davon aus, dass sich dies auch in Krippe und Hort so abzeichnen wird, wenn die anderen Kommunen ihre Satzungen anpassen müssen.“ Und das werde für alle notwendig. Grund sind die steigenden Betriebs- und Personalkosten und die Pflicht, den Vorgaben aus dem Sächsischen Kitagesetz zu entsprechen.