Sachsen. Um den Herausforderungen des Lehrerarbeitsmarktes zu begegnen, können im aktuellen Schuljahr noch mehr Schulen eigenständig Personal einkaufen.
Von dem seit 2022 existierenden Programm »Budgetierung von Lehrerarbeitsvermögen« profitieren im Schuljahr 2023/2024 insgesamt 400 Schulen. Vorher waren es 114 Schulen. „Wir stellen den Schulen das fehlende Lehrerarbeitsvermögen in Form von finanziellen Mitteln zur Verfügung. Damit können sie selbständig externes Personal gewinnen“, erklärte Kultusminister Christian Piwarz und ergänzte: „Dafür stehen jährlich 13,5 Millionen Euro zur Verfügung statt bisher sechs Millionen Euro“. Die Mittel können demnach für sämtliche schulischen Arbeiten eingesetzt werden, außer für die eigenständige Durchführung des Unterrichtes.
Zum Beispiel könne ein örtlicher Kantor den Schulchor führen, ein Künstler eine künstlerische AG oder ein IT-Spezialist entwickelt die digitalen Lehr-und Lernmaterialien der Schule weiter. Es handelt sich hier hauptsächlich um Dienstleistungsverträge für Nachhilfe-, Förder- oder Vertiefungsangebote außerhalb der Stundentafel, für Projekttage, Workshops, Neugestaltung der Homepage und Assistenzkräfte für die bürokratische Unterstützung. »Durch diese Unterstützung können sich die Lehrkräfte wieder mehr auf ihre eigentliche Arbeit konzentrieren, den Unterricht«, betonte Piwarz. Die Erstellung und Abrechnung von Verträgen erfolgen durch die Schulen auf digitalem Weg über das Schulportal. Betreut werden die Schulen durch die Servicestelle für besondere Bildungsangebote des Landesamtes für Schule und Bildung.
Hintergrund: Die Idee startete als Pilotprojekt im zweiten Schulhalbjahr 2018/2019. Damals testeten 14 Pilotschulen das Angebot. 2022 wurde das Programm mit 114 teilnehmenden Schulen ins Regelsystem überführt. Nun wurde das Angebot auf 400 Schulen ausgeweitet. Die ausgereichten Budgets bewegen sich in Abhängigkeit von der Größe der Schule zwischen 7.000 und 100.000 Euro pro Jahr. Der Durchschnittswert beträgt ca. 35.000 Euro.