Grimma. Im Gewerbeamt der Stadt Grimma gingen Nachfragen zu dubiosen Rechnungen ein.
Der Absender โAmtsgericht/Zentrale Zahlstelle Berlinโ gab als Betreff โHandelsregisterbekanntmachungโ an, heiรt es in einer Mitteilung der Stadtverwaltung. Die Anschreiben, die auf dem ersten Blick tรคuschend echt wirken, wurden demzufolge per E-Mail versandt. Bundesadler, Bundesflagge, Wappen oder Europรคische Sterne zieren oft die Zahlungsaufforderungen. Vorwiegend versenden Betrรผger kurz nach der Gewerbeanameldung diese ominรถsen Schreiben. Denn nach ยง14 der Gewerbeordnung sind Name, betriebliche Anschrift und die Rechtsform allgemein fรผr jedermann zugรคnglich. โDie Blender setzen auf den รberraschungseffektโ, so Ordnungsamtsleiter Andy Seydel. โDas Registergericht verรถffentlicht die Handelsregisterbekanntmachung ganz offiziell im Internet.โ Der Deutsche Schutzverband gegen Wirtschaftskriminalitรคt (DSW) gab eine Warnung heraus.
Das Gewerbeamt bittet daher, amtlich wirkende Schreiben, Rechnungen oder Offerten von einem vermeintlichen Bundesanzeiger oder einem Registergericht, die per E-Mail verschickt werden ganz genau zu prรผfen. Ist das Signet, Logo oder Wappen wirklich echt? Zielt die Bankverbindung ins Ausland? Beginnt die IBAN-Nummer mit LT befindet sich das Konto in Litauen. Zahlaufforderungen รผber 500 Euro sind utopisch. Sind Begriffe wie Ident-Nr., Geschรคftszeichen, Offerte auf dem Schreiben zu finden, sollte man misstrauisch werden. Auch ein vorausgefรผllter รberweisungstrรคger sei unรผblich.