Grimma. Mit „Nachwuchs – Nur noch wertloser Ballast?“ äußerte sich A-Jugendtrainer Rico Huber vom FC Grimma nun auf Facebook. Nach der turbulenten Mitgliederversammlung Anfang Juni, gibt es nun neuen Unmut im Verein.
Konkret ging es in dem Statement um die kurzfristige Absage der möglichen Aufstiegsmeldung während der Relegationsspiele. So hatte die U-19 Mannschaft im Hinspiel gegen den ESV Lok Zwickau ein Unentschieden (3:3) erzielen können und so weiterhin die sportliche Aufstiegsmöglichkeit in die Landesliga in der eigenen Hand. Mitlerweile wurde das Rückspiel abgesetzt. „Vier Tage später, mitten in der Vorbereitung auf das Aufstiegs-Rückspiel, ist der Drops gelutscht.“ schreibt Huber in einem emotionalen Statement auf Facebook. „22 Tage nach Ende der Aufstiegsmeldung hat man sich im Verein entschieden, die U19 auch im möglichen Erfolgsfall nicht aufsteigen zu lassen, weil man die angeblichen Mehrkosten von mehreren tausend Euro nicht bereit ist, aufzuwenden.“
Der A-Jugendtrainer vermutet dahinter eine Retourkutsche für die auf der Mitgliederversammlung nicht erfolgte Beitragserhöhung. Der Vorstand hatte zur Mitgliederversammlung die geplante Beitragserhöhung von zwei Euro mit entstandenen Mehrkosten begründet und angekündigt nun „noch deutlichere Kostensenkungen“ durchführen zu müssen, da es im Nachwuchsbereich ein Defizit von mehreren Tausend Euro gebe. „Woher ein Mehraufwand in tausenden Euro kommen soll, wenn gleichzeitig jegliche Vereinsbusse wegfallen, dazu schweigt man sich – wie so oft – aus.“ kritisiert Huber die Entscheidung seine Mannschaft nicht aufsteigen zu lassen. Weiter schreibt er: „Was ein solches Vorgehen mit jungen Menschen macht, die für eine gemeinsame Sache ein Jahr lang ackern, was es für ein Abbild an andere Teams abgibt, denen man komplett die Möglichkeit zur Teilnahme an der Relegation raubt, was für eine schlechte Außenwirkung das auf Jahre mit sich bringt – es ist wohl derzeit genau so egal, wie der Nachwuchsfußball an sich.“
Außerdem wirft er in seinem Statement vom 23.Juni dem Vorstand, ebenso wie schon im Vorfeld die Elternschaft, fehlende Gesprächsbereitschaft vor. „Mit uns hat bis heute kein einziges Gespräch stattgefunden. Diese Aufgaben übergibt man dann lieber denen, die mit dieser Entscheidung selbst nicht leben können.“ Es sei „einmal mehr Beispiel der vorhandenen Wertigkeiten, Wertschätzung und Respekt. Ein Armutszeugnis.“ Gegenüber dem Medienportal Grimma teilte der Vorstand auf Nachfrage mit, dass man sich offiziell nicht zu den Vorwürfen äußern werde. Wie wir allerdings aus Vereinskreisen erfuhren, seien derzeit „diverse Gerüchte“ im Umlauf, die man mit einem offiziellen Statement nicht noch zusätzlich anfeuern wolle „um mögliche Nachteile“ vom Verein fern zu halten. Dem Vernehmen nach vermute man hier gezielte Stimmungsmache von Einzelnen.