Grimma. Immer wieder laufen zwischen Straße des Friedens und Wallgraben Grundstücke bei Starkregenereignissen voll. Grund dafür ist ein mittlerweile zu kleines Regenrückhaltebecken am Grimmaer Krankenhaus.
Das Regenrückhaltebecken (RRB) wurde laut Lutz Kunath, Geschäftsführer der Kommunale Wasserwerke Grimma- Geithain GmbH bereits vor 1970 errichtet und verfüge über ein Volumen von ca. 3.500 m³.
Bei Starkregenereignissen habe das Becken die Funktion, das Niederschlagswasser zu sammeln und dosiert in das Kanalsystem der Stadt(Straße des Friedens) abzugeben. „Die versiegelten Flächen im Einzugsbereich des RRB haben sich in der Vergangenheit enorm vergrößert. Damit fällt wesentlich mehr Regenwasser an, welches zurückgehalten werden muss.“ informiert Kunath.
Im Rahmen der Überarbeitung des Generalentwässerungsplanes der Stadt Grimma wurde festgestellt, dass die Kapazität des RRB nicht mehr ausreiche, um alles anfallende Regenwasser im Einzugsbereich aufzunehmen und kontrolliert abzugeben. Dadurch kommt es bei Starkregen zum Überlaufen des Beckens. Die Wassermengen gelangen dann zur Straße des Friedens/Wallgraben und beeinträchtigen dort – je nach Höhenlage- verschiedene Anliegergrundstücke. Auch trete Wasser aus den Kanalschächten der Straße des Friedens aus, weil der vorhandene Kanal diese Wassermengen nicht vollständig aufnehmen kann.
Abhilfe könne laut Kunath nur erfolgen, wenn die Kapazität des RRB erweitert wird. „Erforderlich ist etwa eine 50 prozentige Volumenvergrößerung. „Am derzeitigen Standort des RRB ist dafür nicht ausreichend Fläche vorhanden. Um neue Flächen für die Beckenerweiterung zu finden, ist gefälleabwärts ein Grunderwerb durch die KWW GmbH erforderlich. Jedoch waren unsere Bemühungen, Flächen zu erwerben noch nicht erfolgreich gewesen. Daran arbeiten wir weiter und werden im Anschluss eine Machbarkeitsstudie für die Beckenerweiterung in Auftrag geben.“ Dafür habe die KWW GmbH im aktuellen Wirtschaftsplan 2023 Mittel vorgesehen.
Unabhängig von der Klärung der Grundstücksfrage müsse laut KWW auch entschieden werden, wie die Investitionskosten von insgesamt etwa 3 Millionen Euro abgedeckt werden können. „Gegenwärtig haben aber andere notwendige Abwasserinvestitionen im Innenstadtbereich von Grimma Vorrang. Dies sind die Errichtung von Abwasserpumpwerken am Baderplan und Verlobungsgässchen und die Kanalsanierung im Schwanenteichpark und der angrenzenden Köhlerstraße.“ Wann die Bewohner vor allem im Wallgraben Sicherheit vor Überschwemmungen haben werden, bleibt indes vorerst offen.