Glasfaser Grimma: Wo stehen wir?

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Foto: Stadt Grimma

Grimma. Der Glasfaserausbau in Grimma schreitet voran. Die von der Stadt Grimma beauftragte Tiefbauspezialfirma SchรถnerTel Gmbh aus Waldheim begann Ende Mรคrz mit der zweiten Ausbaustufe.

Der Abschnitt โ€žGrimma-Nordโ€œ umfasst 1.500 Haushalte und Unternehmen im Stadtteil Hohnstรคdt sowie in den Ortsteilen Bahren und Beiersdorf. Grimmas Oberbรผrgermeister Matthias Berger sowie Vertreter der am Bau beteiligten Firmen setzten am 28. Mรคrz den symbolischen Spatenstich in Bahren. Oberbรผrgermeister Matthias Berger: โ€žMich erreichen zu keinem Thema derzeit so viele Rรผckfragen, wie zum Grimmaer stadteigenen Glasfasernetzโ€œ. Zum Spatenstich zog er ein kurzes Zwischenfazit. โ€žGrimma geht mit der Entscheidung ein komplettes Glasfasernetz in Eigenregie zu bauen, vรถllig eigene Wege. Anders als viele, insbesondere kleinere Kommunen, wollen wir uns nicht auf die Versprechen von privaten Glasfaserunternehmen verlassen, sondern werden fรผr jeden mit weniger als 30 Mbit/s Unterversorgten, kostenlos einen Glasfaseranschluss bereitstellen. Grimma soll in einigen Jahren eine der am besten mit Glasfaser ausgestatteten Kommunen Sachsens sein. Glasfaser ist Daseinsfรผrsorge. Dabei werden wir ca. 50 Millionen Euro umsetzen und ca. 6.000 Glasfaseranschlรผsse realisieren. Da wir dies als Stadt neben unseren sonstigen Aufgaben erledigen mรผssen, ist dieses Vorhaben auch fรผr uns eine riesige Herausforderung, weshalb ich bei dieser Gelegenheit um Verstรคndnis fรผr manche Verzรถgerung bitten mรถchte.โ€œ

Im Einzelnen stellt sich die Realisierung des stadteigenen Glasfasernetzes wie folgt dar: Es werden sieben Teilabschnitte realisiert.

  • Erster Teilabschnitt / Dรผrrweitzschen (Ragewitz, Papsdorf, Kuckeland, Pรถhsig, Dรผrrweitzschen, Haubitz, Nauberg, Ostrau, Motterwitz, Bรถhlen, Seidewitz, Keiselwitz, Draschwitz und Zeunitz) -> Baustart Frรผhjahr 2022 -> ca. 800 Haushalte -> verlegte Kabellรคnge 64 km -> Kosten ca. 8,5 Mio. Euro -> davon umgesetzt ca. 80 %.
  • Zweiter Teilabschnitt / Grimma Nord (Bahren, Beiersdorf und nรถrdliches Stadtgebiet) -> Baustart Frรผhjahr 2023 -> ca. 800 Haushalte -> verlegte Kabellรคnge 54 km -> Kosten ca. 9,6 Mio. Euro -> geplantes Bauende Ende 2023
  • Dritter Teilabschnitt / Grimma Sรผd (GroรŸbardau, Waldbardau und sรผdliches Stadtgebiet mit Nimbschen) -> Baustart Frรผhjahr 2023 -> ca. 500 Haushalte -> verlegte Kabellรคnge 33 Km -> Kosten ca. 8 Mio. Euro -> geplantes Bauende Frรผhjahr 2024
  • Vierter Teilabschnitt / GroรŸbothen (GroรŸbothen, Bernbruch, Schaddel, Fรถrstgen, Kleinbothen, Kรถssern und Kleinbardau) -> geplanter Baustart Spรคtsommer 2023 -> ca. 1.200 Haushalte -> verlegte Kabellรคnge 34 km -> geplantes Bauende Sommer 2024
  • Fรผnfter Teilabschnitt / Mutzschen (Gรถttwitz, Roda, Serka, Jeesewitz, Mutzschen, Gaudichsroda/Vierteln, Wagelwitz, Wetteritz, Gastewitz, Kรถllmichen/Merschwitz und Prรถsitz) -> geplanter Baustart Sommer 2024
  • Sechster Teilabschnitt / Grechwitz (Dorna, Grottewitz, Hรถfgen, Schkortitz, Neunitz, Golzern, Kaditzsch, Dรถben, Zaschwitz, Deditz, Brรถhsen, Naundorf und Grechwitz) -> geplanter Baustart Herbst 2024
  • Siebter Teilabschnitt / Nerchau (Fremdiswalde, Thรผmmlitz, Nerchau, Cannewitz, Schmorditz, Lรถbschรผtz, Wรผrschwitz, Gornewitz und Denkwitz) -> geplanter Baustart Herbst 2024

โ€žWichtig fรผr Sie: Falls Sie in Ihrem Umfeld Bautรคtigkeiten zur Verlegung eines Glasfaseranschlusses bemerken und selbst der Meinung sind unterhalb der Aufgreifschwelle von 30 MBit/s zu liegen, wenden Sie sich bitte an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Tiefbauamtes unter der E-Mailadresse tiefbauamt@grimma.deโ€œ, empfiehlt das Stadtoberhaupt.

โ€žZurzeit arbeiten der Gesetzgeber und Fรถrdermittelgeber an einer Verรคnderung der Rahmenbedingungen, dass auch in Zukunft Anschlรผsse gefรถrdert werden kรถnnten, die unterhalb von 100 oder 200 MBit/s liegen. Wรผrde dies zur Umsetzung kommen, wรคre natรผrlich der potentielle Kreis der von uns kostenlos anschlieรŸbaren Bรผrgerinnen und Bรผrger erheblich vergrรถรŸert. Selbstverstรคndlich wรผrden wir in diesem Falle mit Informationen auf Sie zukommen. Das von uns zurzeit realisierte Netz wird jetzt schon strategisch so entwickelt, das spรคtere Anschlรผsse einfacher mรถglich sind. Bitte unterstรผtzen Sie unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei ihrer nicht ganz einfachen Tรคtigkeit und drรผcken Sie uns die Daumen, dass das bislang grรถรŸte Bauprojekt auf dem Wege in die digitale Zukunft planmรครŸig realisiert werden kann.โ€œ Die Tiefbauspezialfirma SchรถnerTel Gmbh nutzt das sogenannte Horizontal-Spรผlbohrverfahren. Mit der umweltschonenden Verlegetechnik werden unterirdische Kabelkanรคle durch Bรถden und Gestein getrieben. Das Spรผlbohrverfahren erspart das oberirdische Aufgraben und schont Oberflรคchen. StraรŸen, Gehwege und Freiflรคchen mรผssen nicht aufgegraben und fรผr den Verkehr gesperrt werden. Der Ausbau des Breitbandnetzes von Grimma erfolgt in sieben Clustern.

Der Breitbandausbau in Grimma kostet rund 51 Millionen Euro und wird durch die Bundesfรถrderung Breitband des Bundesministeriums fรผr Digitales und Verkehr, und durch das Sรคchsische Staatsministerium fรผr Wirtschaft, Arbeit und Verkehr finanziert. Projekttrรคger des Bundes ist das Unternehmen pwc. Als Planungsbรผro koordiniert die Firma DIMAnet gemeinsam mit dem Tiefbauamt der Stadt Grimma den Ausbau. Pรคchter des Netzes ist die Vodafone GmbH.