Grimma. Das war eine überschaubare Leistung der Wikingerinnen. Die Playoffs starten und wieder erwischt der Dauerfinalist der letzten Jahre ein ab anstatt ein auf.
Es ging zwar gegen den diesjährigen Favoriten, aber diesen hatte man zuletzt in dessen Halle als einziges Team in der Vorrunde geschlagen. Der Katersieg gegen müde Red Devils in der Woche zuvor bleibt so ein Muster ohne Wert. Zwar musste das Heimteam auf Nationalspielerin Alexandra Kürth Corona bedingt verzichten. Kim Käseberg versuchte es, aber eine Verletzung aus dem Abschlusstraining verhinderte am Ende den Einsatz. Wie schon im Pokal-Halbfinale erwischte man einen schlechten Start. Fehlpässe und falsche Entscheidungen im Vorwärtsgang begleiteten das MFBC-Team durch dieses Spiel.
Theresa Beppler-Alt ließ sich zwei Mal nicht lange Bitten und schon lag der Gast mit 2:0 vorn (2./5.). Am Ende hatte Beppler-Alt drei Tore auf der Habenseite, zwei Mal waren Winona Jürgens und Laura Göbel erfolgreich. Angeführt von Kapitänin Anna-Lena Best zogen die Füchsinnen ihr Spiel durch. Der MFBC wirkte manchmal etwas überfordert. Neben den Fehlpässen stimmte in der Defensive die Zuordnung nicht, machte man dem Gast das Spielen leicht. Es war zu wenig für ein Playoff, zu wenig gegen einen starken Gegner. Etwas Hoffnung schimmerte auf, als Anne-Marie Mietz zu Beginn des Mitteldrittels den Anschlusstreffer erzielte (23.). Das Spiel des Teams von Erik Schuschwary stabilisierte sich etwas. Als es eine doppelte Zeitstrafe gegen Jürgens ausgesprochen wurde (33.), war es Zeit das Spiel wieder an sich zu bringen.
Eine Minute passierte nichts Zählbares. Dann sah MFBC-Kapitänin Charlotte Rüssel ebenfalls eine Zweiminutenstrafe wegen Haltens. Das Match ging mit 4:4 weiter und das Spiel endgültig verloren. Die ausgerufene Manndeckung fand nicht statt und Dümpten kombinierte sich durch die MFBC-Reihen zum 1:5 (35.). Mit Doppelpässen und schnellen Füßen zeigten die Gäste ihre Klasse. Hatte beim Auswärtssieg Torfrau Julia Bran einen Sahne Tag, kam sie diesmal nicht so zum Zug. Es gab nichts zu halten. Als Mietz gleich zu Beginn des 3. Abschnitts erneut verkürzen konnte (41.), ging kein Ruck durch die eigenen Reihen. Mietz war eine der wenigen MFBC- Damen die mit den Füchsinnen mithalten konnte. Das ist für eine Halbfinale zu wenig.
Ein schlechtes Defensivverhalten als Verbund aber auch die individuellen Defensivleistungen machten es Dümpten leicht. In der Offensive verfiel man wieder in alte Muster. Das ewige Kreuzen in der eigenen Hälfte ohne Raumgewinn. Es ging zu wenige in die Tiefe und wenn es versucht wurde, waren Querpässe oder hohe Anspiele nicht die richtige Option und am Ende leichte Beute für die Verteidigerinnen der Gäste. Da kann man auch keine Chancen herausspielen, die zu einer besseren Statistik auf der Anzeigetafel führen könnten. In der Serie Best-of-Three liegt man 0:1 hinten. Mehr ist nicht passiert, denn der Sieger des Halbfinales braucht trotzdem zwei Siege zum Weiterkommen. Und zuletzt war es immer noch so, dass nach einem Tief die Sonne schien. Scheint am Samstag in Mühlheim die Sonne für den MFBC, geht es am Sontag in das entscheidende Spiel. Dazu muss aber eine andere Leistung her, eine Leistungssteigerung von allen Mädels. Das sie so etwas können, haben sie schon gezeigt.
Im anderen Halbfinale ging der Titelverteidiger UHC Sparkasse Weißenfels in Hamburg mit 2:1 als Sieger vom Parkett. Der ETV Lady Piranhhas Hamburg – Pokalsieger 2022 und Geheimfavorit – muss sich in Weißenfels ebenso strecken, um das erstrebte Ziel Finale zu erreichen. Also MFBC und Hamburg streckt euch.
MFBC Leipzig/Grimma: [T] Julia Lucia Bran, Jasmin Maudrich, Kim Käseberg, Annina Madelena Missikewitsch, Tessa Böttger, Hannah Götze, Virginia Kunkel, [C] Charlotte Rüssel, Tiffany Küttner, Lisa Raunest, Pauline Könze, Sarah Hecht, Lucy Sandner, Luisa Heuschkel, Lisa Glaß, Lisabeth Klaus, Anne-Marie Mietz, Wiebke Richter, Elena Böttrich, [T] Justine Werner
Floorball, Bundesliga, Damen
MFBC Leipzig/Grimma – Dümptener Füchse 2:8 (0:3, 1:2, 1:3)