Grimma. „Es ist eines von Sachsens größten kommunalen Glasfasernetzen, welches nun unter die Erde kommt. Der Glasfaser-Ausbau in der Stadt Grimma startet heute“, freut sich Oberbürgermeister Matthias Berger.
Am Freitag, den 1. April, wurde der Spatenstich vollzogen. Durch die etwa 64 Kilometer verlegte Kabeltrasse sollen im ersten Bauabschnitt rund 800 Haushalte rund um den Thümmlitzwald mit einem Glasfaseranschluss erreicht werden. Im Dürrweitzschener Gewerbegebiet am Wachhübel ist die Errichtung des Hauptverteilers (POP) geplant. Die Technikzentrale ist die Schnittstelle des Netzes. Bis zum Jahresende 2022 soll der Ausbau für den Bereich Thümmlitzwalde abgeschlossen sein. Insgesamt werden in diesem ersten Ausbaucluster 8,3 Mio. Euro investiert. „Trotz der Marktentwicklung, der langen Projektlaufzeit und der damit verbundenen Genehmigungsphase von einem Dreivierteljahr ist unsere größte infrastrukturelle Baumaßnahme mit einem Gesamtvolumen von über 51 Mio. Euro für die sogenannten weißen Flecken existentiell wichtig für unsere Stadt. Schnelles Internet ist Daseinsfürsorge“, bekräftigt der Oberbürgermeister das Vorhaben.
Im Anschluss folgt der Ausbaubereich Grimma-Nord mit Hohnstädt, Bahren und Beiersdorf für weitere 1.500 Haushalte und Unternehmen. Insgesamt werden bis Ende 2024 5.670 unterversorgte Adressen Glasfaser-Anschlüsse buchen können.
Anfang des Jahres erfolgte die Ausschreibung für den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur im Raum Dürrweitzschen. Im Februar vergab der Stadtrat die Leistungen an die Firma SchönerTel GmbH aus Waldheim.
Der Breitbandausbau in Grimma wird durch die Bundesförderung Breitband des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr und durch das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr finanziert. Digitalminister Martin Dulig: „Der Aufbau leistungsfähiger Breitbandnetze ist eine unserer wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren. Denn ohne schnelles Internet kommen wir beim Thema Digitalisierung in Sachsen nicht voran. Daher freue ich mich, dass wir mit dem heutigen Spatenstich das Netz für die Zukunft starten. Ein gut ausgebautes Breitbandnetz ist die Grundlage für viele Anwendungen, die das Leben der Bürgerinnen und Bürger leichter machen und ihnen die Teilhabe an unserer Gesellschaft ermöglichen. Zugleich sorgt es dafür, dass auch Lehrende und Lernende noch besser die Möglichkeiten des digitalen Lernens nutzen können und unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben.“
Das Unternehmen PWC ist als Projektträger des Bundes eingebunden. Als Planungsbüro koordiniert die Firma DIMAnet gemeinsam mit dem Tiefbauamt der Stadt Grimma den Ausbau. Vodafone wird das 51 Millionen Euro teure Glasfasernetzes betreiben, das die Stadt im Rahmen des geförderten Ausbaus in den kommenden Monaten errichtet. Dabei baut der Düsseldorfer Digitalisierungskonzern die aktive Technik auf, bindet das Glasfaser-Netz redundant an seine Backbone-Netz an, vermarktet die Netz-Anschlüsse, schaltet Kunden an und liefert Dienste wie Internet, TV und Telefonie.
Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen bei Vodafone Deutschland: „Der Startschuss für den Glasfaser-Ausbau ist gefallen. Wir freuen uns, mit dieser ambitionierten Infrastrukturmaßnahme in den gefördert ausgebauten Stadtteilen Grimmas zukunftsfähiges Gigabit-Internet für 7.400 Haushalte und Unternehmen liefern zu können. So machen wir Grimma zu einer der modernsten Gigabit-Regionen Deutschlands.“ Die bereits beendete Vorvermarktung der gigabit-schnellen Glasfaser-Anschlüsse hat gezeigt, dass in Zeiten vermehrter Home-Office- und Digital-Schooling-Aktivitäten der Bedarf an schnellem Internet groß ist. Insgesamt haben schon 2.850 der rund 7.400 im Ausbaugebiet liegenden Haushalte und Unternehmen Glasfaser-Anschlüsse bestellt – die meisten mit Gigabit-Geschwindigkeit.
Glasfaseranschlüsse bieten garantierte Bandbreite, hohe Ausfall- und Zukunftssicherheit Beim Glasfaser-Ausbau setzten die Stadt Grimma und Vodafone auf das so genannte „Fiber to the Home“ (FTTH). Mit FTTH wird jedes Haus mit einer eigenen Glasfaserleitung an die Verteilstationen angeschlossen. Der Vorteil: Die Bandbreite muss nicht mit anderen Haushalten geteilt werden, sodass immer die volle Leistung zur Verfügung steht. Zudem bieten Glasfaseranschlüsse gegenüber herkömmlichen Kupferleitungen eine höhere Ausfallsicherheit, da sie weniger störanfällig sind. Ein weiterer Vorteil ist die Zukunftssicherheit der Technologie, da bei Bedarf die Übertragung auf mehrere Gigabit pro Sekunde erhöht werden kann.
Gigabit-Geschwindigkeit zu Lande und in der Luft
Auch die Mobilfunkversorgung profitiert vom Glasfaser-Ausbau. So werden mit fortschreitendem Ausbau die Mobilfunk-Standorte in Grimma an das Glasfaser-Netz angeschlossen und sukzessive mit der neuen gigabit-fähigen 5G Funktechnologie ausgestattet. Das erhöht die Kapazität für mobile Datendienste enorm und bringt gigabitschnelle Datenverbindungen auch auf Smartphones und Tablets. So versorgt Vodafone ganz Grimma über unterschiedliche Technologien – Festnetz und Mobilfunk – mit Gigabit-Geschwindigkeit.