Ausstellung „Großmühle Grimma“

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Großmühle um 1920 Foto: Kreismuseum Grimma

Grimma. Die Sanierung des geschichtsträchtigen Mühlengebäudes wird in Kürze abgeschlossen sein. Für das Kreismuseum Grimma ist das ein Anlass, eine kleine Ausstellung über das seit 1954 unter Denkmalschutz stehende Gebäude zu präsentieren.

Die Obermühle, wie die Großmühle früher genannt wurde, ist urkundlich erstmals am Ende des 12. Jh. erwähnt – somit noch vor der Ersterwähnung der Stadt Grimma. Am Ende des 12. Jh. erwarb das Kloster Altzella die Mühle vom Burggrafen von Döben. 1500 verkauften die Mönche die Mühle an das Augustinerkloster in Grimma, von dem es 1540 in den Besitz des Rates der Stadt Grimma überging. In den folgenden Jahrhunderten wurde die Mühle mehrfach verpachtet, bis sie 1848 in den Besitz der Familie Krätzner gelangte. Es erfolgten mehrere Um- und Ausbauarbeiten.

Neben der Getreidemühle gab es eine Schneidemühle, eine Öl- und Senfmühle sowie eine Walkmühle für die Tuchmacher. Nach dem Kauf der Mühle durch Franz Heinrich Bauer und Emil Hermann Gleisberg 1876 wurde die Firma Bauer & Gleisberg 1877 in das Handelsregister von Grimma eingetragen. Nach dem Rückzug von Bauer firmierte die Mühle ab 1881 nur noch unter dem Namen Hermann Gleisberg. Dieser baute den Gebäudekomplex in den folgenden Jahren zu einer modernen Großmühle mit Turbinenanlage aus. In den nächsten Jahrzehnten blieb die Mühle im Familienbesitz der Gleisbergs, bis sie 1972 verstaatlicht wurde. Das verheerende Hochwasser im Jahr 2002 beschädigte die seit Jahren leerstehenden Mühlengebäude stark.

Im Zuge des Baus einer Hochwasserschutzmauer für die Stadt Grimma mussten das Dach der Großmühle und die Wand zum Mühlgraben abgebaut werden, um hier entsprechende Bohrpfähle für die Betonschutzwand einzubringen. Für den Wiederaufbau der Mühle flossen erhebliche Fluthilfemittel und weitere Gelder kamen aus dem städtebaulichen Denkmalschutzprogramm sowie aus dem Stadtsäckel.  Die Untere Denkmalschutzbehörde des Landratsamtes Landkreis Leipzig hat zusammen mit der Stadtverwaltung Grimma um die Instandsetzung der historischen Kubatur des Gebäudes gerungen, so dass sich die Grimmaer Bevölkerung, der künftige Nutzer – der Seesportverein „Albin Köbis“ und die Gäste unserer Stadt in Zukunft an dem hervorragend sanierten Denkmal erfreuen können.
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