Grimma. Nachdem am spรคten Samstagabend das Wasser in Brรถhsen abgestellt werden musste, sind die Anwohner verรคrgert – auch weil sie zu wenig informiert wurden.
Die Veolia informiert auf Anfrage: Viel Schlaf hat Ronald Greiff an diesem Wochenende nicht bekommen. Der Rohrbruch in Brรถhsen (Stadt Grimma) hielt den diensthabenden Leiter bei der Veolia Wasser Deutschland GmbH ordentlich auf Trapp. รber 400 Anrufe allein am Sonntag – und viele davon konnte er nicht annehmen, weil er selbst telefonierte. Sein Telefon jedenfalls stand nicht still. Aus seiner Sicht verstรคndlich: „Die Kunden hatten kein Wasser und wussten nicht, was los ist – und vor allem, wann der Schaden behoben ist.“ Die fehlende Kommunikation sei „absolut รคrgerlich“, der Frust der Leute „total nachvollziehbar„.
Gegen 22 Uhr am Samstagabend erreichte Ronald Greiff die Nachricht, dass in Brรถhsen, in der Golzener Straรe etwa auf Hรถhe des Kriegerdenkmals, Wasser austritt und die Straรe รผberflutet. Etwa eine Viertelstunde spรคter war der Veolia-Mitarbeiter am Ort des Geschehens, informierte den Kollegen, der nach Brรถhsen kam und den Schieber zudrehte. Die Konsequenz: Die Bewohner von Brรถhsen, Grechwitz, Neunitz, Dรถben, Kaditzsch, Dorna und Teile von Grimma (im Bereich Leisniger Straรe/Birkenwรคldchen) hatten von da an kein flieรendes Wasser mehr. Da am Samstag die Einschulungsfeiern waren, sei das umso รคrgerlicher gewesen. „Ein Rohrbruch kรผndigt sich nicht an und dass sich die Baustelle derart hinziehen wรผrde, war nicht absehbar„, sagt er.
Am Sonntagmorgen hatten die Veolia-Kollegen sowie die Baugenossenschaft Grimma eG die Arbeit aufgenommen, den Rohrschaden zunรคchst lokalisieren mรผssen und bis zum frรผhen Nachmittag auch behoben. „Eine Muffe war defekt„, informiert Ronald Greiff. Circa zwei Meter der Trinkwasserleitung wurden erneuert. „Damit waren wir wie geplant am Nachmittag fertig und haben angefangen, das Netz vorsichtig wieder zu befรผllen.“ Doch im Netz kam nicht genรผgend Wasser an.
Nachdem die Veolia-Mitarbeiter erneut mit der Ursachenforschung begonnen hatten, zeigte sich, dass der Schieber auf der Hauptleitung offenbar nicht mehr funktionstรผchtig war. Einige Stunden zuvor ist darรผber noch das Wasser abgestellt worden, aber vollstรคndig aufdrehen lieร er sich nun nicht mehr. Der Schaden, so die Vermutung, kann erst beim Aufdrehen aufgetreten sein. „Wir haben dann gemeinsam mit der Baufirma am Sonntagabend angefangen, den Schieber zu ersetzen„, schildert Ronald Greiff die Umstรคnde, die fรผr alle Beteiligten mehr als unangenehm gewesen seien, „vor allem natรผrlich fรผr die Kunden, die รผber Stunden kein Wasser hatten„.
„Wir kรถnnen uns fรผr die Unannehmlichkeiten nur entschuldigen und bitten um Verstรคndnis, dass sich die Kollegen in Bereitschaft natรผrlich zuallererst um die Beseitigung des Rohrschadens kรผmmern mรผssen„, erklรคrt Veolia-Niederlassungsleiterin Kerstin Hรคrtel. „Das ist eine absolute Ausnahmesituation gewesen„, betont sie. Ansonsten sei die Trinkwasserversorgung rund die Uhr zuverlรคssig gewรคhrleistet. Trotz allem sei die Kommunikation gegenรผber den Anwohnern wichtig – wie wichtig, das habe das Beispiel Brรถhsen am Wochenende deutlich gezeigt. „Wir arbeiten daran, diesen Prozess zu verbessern und die Kunden kรผnftig besser auf dem Laufenden zu halten.„