Sachsen. Das Landeshochwasserzentrum hat eine Hochwasserwarnung für das Flussgebiet der Mulde ausgegeben.
Wetterlage: Ausdauernder Tiefdruckeinfluss und weiter viel Regen. Die vorherrschende Nordostlage wird dabei bis in die kommende Woche hinein (bis wohl einschließlich Mittwoch) wechselhaftes und vor allem regnerisches Wetter bringen, teilweise schauerartig bis gewittrig verstärkt. Es laufen aktuell Warnungen des Deutschen Wetterdienstes.
Zu den bisherigen Mengen: Es hat bereits verbreitet ergiebig und lokal schauerartig verstärkt geregnet. Im Flussgebiet sind in den vergangenen 48 Stunden erhebliche Niederschläge von 20 bis 40, lokal bis an die 70 Liter auf den Quadratmeter zusammengekommen („Schauerstaffeln“). Am heutigen Sonnabend wird es vor allem wieder schauerartig regnen, eingelagerte Gewitter sind möglich. In der Nacht von Sonnabend auf Sonntag lässt die Niederschlagstätigkeit zunächst nach. Am Sonntag im Tagesverlauf dann wieder Schauer und Gewitter. Ab Sonntagabend dann Intensivierung der Regenfälle und dabei eine zunehmend flächigere Überregnung, welche mindestens bis Dienstag anhält und erst am Mittwoch abklingt. Bis einschließlich Mittwoch sind verbreitet erneut Mengen zwischen 25 und 40 Litern pro Quadratmeter möglich, im Stau des Erzgebirges auch deutlich darüber, wo aufsummiert bis Mittwoch auch noch einmal Mengen von mehr als 60 Liter auf den Quadratmeter zu erwarten sind!
Besonderes Augenmerk sollte fortwährend auf mögliche schauerartige bis gewittrige Verstärkungen gerichtet werden, welche in der labilen Luftmasse möglich sind. Dadurch kann es eingelagert lokal zu Starkregen mit Mengen bis 25 Liter pro Quadratmeter in weniger als einer Stunde beziehungsweise bis 40 Liter in weniger als sechs Stunden kommen, die sich dann zu den bisher gefallenen Mengen natürlich entsprechend hinzuaddieren!
Entwicklung Pegelstände
In Folge eingelagerter Starkregen kam und kommt es vor allem in kleineren Gewässern zu teilweise fulminanten Anstiegen der Wasserführung. So stieg heute Vormittag der Wasserstand am Pegel St. Egidien / Lungwitzbach (Warngebiet W_MU_04) in weniger als zwei Stunden um circa einen Meter auf knapp oberhalb des Richtwertes der Alarmstufe 2 (AS 2 = 180 cm). Momentan ist die Wasserführung dort bereits wieder rückläufig. Gerade für kleine, schnell reagierende Einzugsgebiete ergibt sich auf Grund möglicher kleinräumiger Niederschlagsverstärkungen eine erhöhte Hochwassergefährdung, wenn denn lokal große Regenmengen in kurzer Zeit zusammenkommen! Es sind weitere Überschreitungen von Alarmstufen-Richtwerten möglich! Es ist in kleineren Flüssen und Bächen mit einem sehr schnellen Anstieg beziehungsweise Wiederanstieg der Wasserführung zu rechnen („Sturzfluten“).
Die genaue Verortung der Niederschlagsschwerpunkte und eine entsprechende Übersetzung in ortsscharfe hydrologische Warnungen ist allerdings erst mit dem tatsächlichen Auftreten der Starkniederschläge möglich. Auch eine überregionale Hochwassergefährdung kann im weiteren Verlauf nicht ausgeschlossen werden. Je nach regionaler Niederschlagsverteilung kann es dann auch in den größeren Flüssen zur Überschreitung von Alarmstufen-Richtwerten kommen. Hierbei gilt es, vor allem die sich ab Sonntagabend ausbildende eher flächige Überregnung im Auge zu behalten!
Quelle: Landeshochwasserzentrum