Grimma. Viele haben sich über das große Rohr, welches derzeit über die Hochwasserschutzmauer führt, gewundert. Das ist der Grund:
Im Auftrag der Stadtverwaltung wurde ein provisorisches Schöpfwerk für den Thostgrundbach errichtet, der zwischen den beiden Muldenbrücken in die Mulde mündet.
Um nach Errichtung der Hochwasserschutzanlage für die Mulde eine Gefährdung des Stadtgebietes durch Muldewasser, welches bei Hochwasser über den Thostgrundbach in das nördliche Stadtgebiet in Richtung Volkshausplatz einströmt, zu verhindern, muss der Thostgrundbach mit einer Rückstausicherung versehen werden. Da dann jedoch eine Gefährung des Stadtgebietes durch einen Rückstau des Thostgrundbachs selbst besteht, ergibt sich das Erfordernis der Errichtung eines Bauwerks für den Thostgrundbach um das zu verhindern.
Derzeit klafft hinter der Hochwasserschutzmauer, nördlich der Steinbrücke ein großes Loch. Das soll später ein unterirdisches Rückstaubecken sein. Wenn dies durch einen Rückstau im Thostgrundbach gefüllt wird weil die Mulde selbst Hochwasser führt, werden automatisch Pumpen anspringen und das Wasser in die Mulde drücken. Dabei sollen fünf Pumpen zum Einsatz kommen. Durch diese Leistungsaufteilung könne selbst bei Ausfall einer Pumpe die prognostizierte Menge in Richtung Mulde unterirdisch in die Mulde gedrückt werden. Die Notstromversorgung erfolgt über ein fest installiertes Notstromaggregat.
Um die dortige Baumaßnahme zügig abschließen zu können und ein gewisses Maß an Hochwasserschutz während der Baumaßnahme zu haben und auch die Maßnahme als solches zu beschleunigen, wurde der Bach provisorisch umgeleitet. Die Stadtverwaltung hat dafür nach eigenen Aussagen etwa 8.000€ investiert. Die Baumaßnahme soll etwa ein halbes Jahr in Anspruch nehmen.