Leipzig. Am heutigen Nachmittag ging im Führungs- und Lagezentrum der Polizeidirektion Leipzig der Notruf eines Mädchens ein, welches offenkundig aufgeregt war und mitteilte, sie sei entführt worden.
„Das Gespräch, in welchem sie ihren Vornamen und ihr Alter (12) nannte sowie angab, in einem Fahrzeug zu sein, konnte leider nur kurze Zeit gehalten werden, bevor es abbrach.“ schildert die Polizei den Notruf.
Während die Polizeidirektion Leipzig daraufhin umgehend einen Führungsstab ins Leben rief und Unterstützungskräfte anforderte, wurden sofort und fortlaufend Ermittlungsmaßnahmen vorgenommen.
„Die vorhandenen Ansätze erlaubten es, sehr rasch zu ergründen, dass es sich bei dem fraglichen Fahrzeug mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit um einen weißen Miettransporter (Ford Transit) handelt und es konnte zugleich die Identität des vermutlichen Nutzers erhoben werden.“
In der Folge gelang es, den Transporter grob im Bereich der BAB 38 bzw. der Landesgrenze zu Sachsen-Anhalt zu lokalisieren.
Gegen 18:10 Uhr wurde das Fahrzeug im fließenden Verkehr in der Nähe der Ortslage Großgörschen (Sachsen-Anhalt) festgestellt. Nachdem weitere Kräfte herangeführt waren und sich eine günstige Zugriffsgelegenheit ergab, wurde das Fahrzeug gegen 18:30 Uhr bei Söhesten gestoppt.
Der Fahrer, ein in Leipzig wohnhafter 36-Jähriger, wurde vorläufig festgenommen und das Mädchen lebend befreit. Die Polizeidirektion Leipzig bedankt sich ausdrücklich bei allen am Einsatz beteiligten Kräften und insbesondere für die professionelle sowie unkomplizierte Zusammenarbeit mit der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Süd.
Update: 08.06.2017:
Die Staatsanwaltschaft Leipzig und die Polizeidirektion Leipzig teilen mit, dass der Ermittlungsrichter am Amtsgericht Leipzig heute Nachmittag gegen den Tatverdächtigen (36) Haftbefehl erlassen hat. Ihm wird Freiheitsberaubung in Verbindung mit einem Sexualdelikt und Körperverletzung vorgeworfen.