So steht es um die Marienkäfer in Sachsen

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Sachsen. In Sachsen gibt es 70 Marienkäferarten, die zur ursprünglichen heimischen Fauna gehören. Davon ist eine Art bereits ausgestorben, 20 Arten sind in der erstmalig für Sachsen veröffentlichten Roten Liste der Marienkäfer als gefährdet eingestuft worden. Das teilte das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) heute in Dresden mit.

Bereits ausgestorben ist der Tannen-Zwergmarienkäfer. Vom Aussterben bedroht ist der in Moor- und Sumpfgebieten lebende Siebenpunktige Flachmarienkäfer – nicht zu verwechseln mit dem Siebenpunkt-Marienkäfer, der im Volksmund als Glücksbringer bekannt und nicht gefährdet ist. Vier Arten wurden als stark gefährdet eingestuft, darunter der Zweipunkt-Marienkäfer. Extrem seltene Arten sind unter anderem der Zaunrüben-Marienkäfer und der Schulterfleckige Kurzhorn-Marienkäfer. Auf der Vorwarnliste stehen 12 Arten, die merklich zurückgegangen sind, aber noch nicht als gefährdet eingestuft werden, darunter der Berg-Marienkäfer und der Elfpunkt.

Der ursprünglich für die Blattlausbekämpfung in Gewächshäusern importierte und gezüchtete Asiatische Marienkäfer hat sich in kurzer Zeit in Deutschland ausgebreitet und inzwischen auch Sachsen flächendeckend besiedelt. Es wird davon ausgegangen, dass diese invasive Art zum Rückgang einiger heimischer Marienkäferarten beigetragen hat. So zählte beispielsweise der jetzt als stark gefährdet eingestufte Zweipunkt-Marienkäfer früher zu den häufigsten Marienkäferarten.

Die Hauptursache für den Rückgang der Marienkäferarten bleibt jedoch der Verlust oder die Beeinträchtigung ihrer Lebensräume. Dazu gehören trockenwarme Standorte in Gebüschen sowie Heiden, Moore und andere Feuchtgebiete. Neben der Zerstörung der Lebensräume durch Entwässerung oder Bebauung spielen der Einsatz von Insektiziden und der Stickstoffeintrag laut Landesamt eine Rolle.

Auch durch übertriebenen Ordnungssinn im Siedlungsbereich werden Lebensräume zerstört. Viele Arten benötigen Laubschichten, Pflanzenrosetten oder Totholz, um zu überwintern. Werden in Gärten, Parks und Grünanlagen derartige Strukturen erhalten oder gezielt angelegt, kommt das nicht nur den Marienkäfern zugute, sondern auch vielen anderen Insektenarten.