Grimma wird am 6. Mai zum Hotspot des lรคndlichen Kulturraumes. Ab zehn Uhr treffen sich Kรผnstler und Kunstschaffende aus der ganzen Bundesrepublik im Rathaussaal in Grimma. Dabei geht es im wahrsten Sinn um das Eingemachte, wie Ute Hartwig-Schulz es beschreibt.
โDie Kunst auf dem Land, wird gerne als eine angenehme Begleiterscheinung kommunaler Politik dargestellt, wenn es aber um die Finanzierung geht, dann sind die behรถrdlichen Strukturen oftmals ein Hindernis. Haben die Menschen und gerade die รคlteren โ oft immobilen โ Bรผrger unseres Freistaates denn kein Recht auf Kunst und Kultur?โ
Man merkt Ute Hartwig Schulz an, dass sie mit der momentanen Situation der bildenden Kรผnstler gelinde gesagt unzufrieden ist. Sie betont, dass viele, wenn auch nicht alle Bรผrgermeister, mรถglich machen, was machbar ist, selbst aber auch von den Landkreisen und der Landesregierung alleingelassen werden. Ihre Erfahrung zeige, dass die Bรผrgermeister die schlechte Nachricht von Geldkรผrzungen stellvertretend รผberbringen mรผssten und dann irgendwie Lรถsungen zusammen mit den Kรผnstlern und Kรผnstlerhรคusern zum Erhalt suchen mรผssten.
Dabei seien es viele Dinge, die die Kรผnstlerhรคuser fรผr die Gemeinschaft tun wรผrden. Ob Bildung fรผr Kinder, Integration der Menschen, die Liste ist lang, die sie hat. Dass es auch anders geht und die Kunst in anderen Bundeslรคndern durchaus mehr Wertschรคtzung erfรคhrt, darรผber diskutieren am 6. Mai von 10 bis 16 Uhr Kunstschaffende und verantwortliche Behรถrdenvertreter.
Ute Hartwig-Schulz betont: โjeder ist dazu herzlich eingeladen mit uns zu diskutieren. Es geht hier um einen Dialog mit und fรผr die lรคndlichen Regionen. Mir ist klar, dass der Staat nicht alles leisten kann aber er kann auch deutlich mehr fรผr die Kunst und Kultur tun. Bei Wahlkรคmpfen und offiziellen Besuchen zeigen Politiker gerne die Region und das was sie liebens- und lebenswรผrdig macht, vergessen aber dabei, dass es ihre Politik ist, die das Leben auf dem Lande aussterben lรคsst. Wenn es um die Wahlen geht, geht Kunst und wenn es ums Geld geht, geht die Politik!โ
Der Bildhauerin ist es wichtig, dass auch Vertreter aus dem Tourismus, dem Hotelgewerbe und der Gastronomie an der Diskussion teilnehmen, damit auch sie ihre Wรผnsche und Vorstellungen mit einbringen kรถnnen, denn auch fรผr sie seien solche Kunstorte wichtig, da sie potentielle Gรคste anlocken. Dann sei es ein wirklicher Dialog von Kunst und Land.
Text: Detlef Rohde