Wildunfall bei Belgershain – Vorsicht Wildwechsel!

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Foto: Sören Müller

Belgershain. Vor allem jetzt im Herbst, aber auch im Frühling, drohen vermehrt Wildunfälle auf den Straßen. Auch im Landkreis kam es bereits in diesem Jahr zu etlichen Wildunfällen wie auch am späten Donnerstagabend.

Gegen 23:30 Uhr wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Belgershain und Threna in die Rohrbacher Straße gerufen. Ein Reh war einem BMW vors Auto gelaufen und erlag seinen Verletzungen im Straßengraben. Am BMW enstand im Frontbereich Sachschaden. Die Kameraden der Feuerwehren kamen zum Einsatz um auslaufende Betriebsstoffe zu binden und die Einsatzstelle auszuleuchten und abzusichern. Die Rohrbacher Straße war zeitweise voll gesperrt.

Vorsicht Wildwechsel!
Die meisten Unfälle passieren in den Abend- und frühen Morgenstunden, wobei Übergangsbereiche zwischen Wald- und Feldzonen besondere Gefahrenschwerpunkte darstellen. Hier ist mit regelmäßigem Wildwechsel zu rechnen, da die Tiere zur Äsung vom Wald auf die Felder ziehen und danach wieder den Schutz des Waldes aufsuchen. Diese Gefahrenbereiche sind mit dem Schild „Achtung, Wildwechsel“ in der Regel gekennzeichnet. Wildunfälle können aber überall passieren.

So kann man das Risiko eines Unfalls mindern:
Wird durch Warnschilder „Wildwechsel“ angezeigt, sofort Fuß vom Gas, langsam und konzentriert fahren. Wald- und Straßenränder sorgfältig im Auge behalten und bremsbereit sein. Denn in etwa 80 Prozent aller Fälle taucht das Wild nur 20 Meter und kürzer vor dem Fahrzeug auf. Wer da zu schnell fährt, hat keine Chance mehr. Die größte Gefahr droht in der Morgen- und Abenddämmerung, während der Nacht und bei Nebel. Besonders gefährlich sind neue Straßen, die durch Waldgebiete führen, weil Wild die gewohnten Wechsel beibehält. Ein Tier kommt selten allein, man sollte also immer mit „Nachzüglern“ rechnen. Nachts in bewaldeten Gegenden, wann immer möglich, mit Fernlicht fahren. So wirken die Augen der Tiere wie Rückstrahler und sind besser zu erkennen. Taucht Wild im Scheinwerferlicht auf, sofort abblenden, bremsen und hupen. Besondere Vorsicht ist in Ausflugsgegenden geboten. Dort wird Wild oft aufgescheucht.

Von September bis Januar und von Juli bis August ist sogenannte Blatt- oder Brunftzeit. Viele Tiere sind auf „Brautschau“, ihre Reaktionen sind dann spontaner und deshalb für die Kraftfahrer noch gefährlicher. Bei Rast in Waldgebieten: Auf Rastplätzen und Wegen bleiben. Das Wild nicht beunruhigen. Es könnte sonst flüchtig werden und andere Kraftfahrer gefährden. Und ganz wichtig: Hunde in Wald und Feld nicht frei laufen lassen!

Was zu tun ist, falls es doch gekracht hat
Lässt sich ein Zusammenprall mit dem Wild nicht vermeiden, Lenkrad gut festhalten und weiterfahren. Auf keinen Fall ausweichen! Ausweichmanöver können schlimme Folgen haben, auch für andere Verkehrsteilnehmer.
Nach einem Unfall: Sofort Warnblinkanlage einschalten und Unfallstelle absichern. Das Tier an den Randstreifen schaffen, damit keine Folgeunfälle passieren. Wild niemals mitnehmen! Wer Wild mitnimmt, macht sich der Wilderei schuldig. Strafanzeige droht! Einem angefahrenen und verletzten Tier, das flüchtig ist, nicht folgen. Für die spätere Meldung Fluchtrichtung merken oder markieren. So kann der Jäger oder Förster später mit einem ausgebildeten Hund dem verletzten Tier folgen und es von seinem Leiden erlösen. Den Unfall unverzüglich am besten der Polizei melden. Bescheinigung über den Wildunfall ausstellen lassen. Das ist wichtig für einen möglichen Schadensersatzanspruch.