Frauenpower im Handwerk – Jeder vierte Chef im Handwerk ist eine Chefin

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Symbolbild/pixabay

Ohne Frauen läuft in Deutschlands vielseitigstem Wirtschaftsbereich nichts. Im Kammerbezirk Leipzig – Stadt sowie Landkreise Leipzig und Nordsachsen – wird mehr als jeder vierte der 9.165 inhabergeführten Handwerksbetriebe erfolgreich von einer Frau geführt.

736 junge Frauen erlernen derzeit einen Beruf im Handwerk. Damit ist fast jeder vierte Lehrling (insgesamt: 3.473) weiblich, teilte die Handwerkskammer zu Leipzig mit. Noch liegt der Schwerpunkt auf den „typischen Frauenberufen“ Friseurin, Fachverkäuferin im Lebensmittelhandwerk, Zahntechnikerin und Augenoptikerin. Doch zunehmend zieht Frauenpower auch in die einstigen Männerdomänen ein. So ist jeder zweite angehende Bäcker ein Mädchen, ebenso jeder dritte Fahrzeuglackierer sowie jeder fünfte Maler und Lackierer. Noch in der Minderheit aber auf dem Vormarsch sind Mädchen bei den Kraftfahrzeugmechatronikern und Tischlern.

Auch wenn es um die berufliche Weiterbildung geht, stehen die Frauen den Männern nicht nach, sie bilden ein Viertel der rund 2.000 Teilnehmer an beruflichen Bildungskursen der Handwerkskammer zu Leipzig. Unter den Absolventen der Meisterausbildung bei der Handwerkskammer zu Leipzig waren 2019 auch zwei Kraftfahrzeugtechnikerinnen, eine Karosserie- und Fahrzeugbauerin sowie eine Zimmerin.

„Das Handwerk ist für Frauen attraktiv wie nie zuvor: vielfältige und spannende Berufsfelder, hervorragende Karrierechancen und ein familienfreundliches Arbeitsumfeld. Moderne Werkzeuge und automatisierte Maschinen verändern die handwerklichen Arbeitsabläufe. Mangelnde Körperkraft ist für das vermeintlich schwache Geschlecht bei der Berufswahl inzwischen nachrangig. Berufe wie Tischler, Systemelektroniker oder Maler und Lackierer, die lange als klassische Männerberufe galten, haben in den letzten Jahren an Beliebtheit unter jungen Frauen gewonnen“, so Handwerkskammerpräsident Claus Gröhn. Eine wichtige Rolle spielten auch die Unternehmerfrauen, unterstreicht Gröhn. Ihre Rolle in den meist familiengeführten Betrieben habe sich in den letzten Jahren deutlich gewandelt – von der mitarbeitenden Ehefrau und guten Seele des Unternehmens zur qualifizierten Führungskraft. Sie übernähmen meist wichtige kaufmännische Aufgaben, wie die Buchhaltung, Kreditgespräche und die Personalarbeit.