Kinder bei der Flucht zurückgelassen

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Foto: pixabay

Grimma. Wie macht sich jemand im Straßenverkehr verdächtig? Zum Beispiel, wenn man als Autofahrer auf eine Polizeistreife trifft, eine Vollbremsung macht, zurück setzt und mit quietschenden Reifen in eine Seitenstraße einbiegt. So geschehen am Sonntagnachmittag in Grimma.

Die Beamten setzten sofort hinterher, fanden sich in einer Sackgasse Prophetenberg wieder. Der BMW stand auf einem verlassenen Grundstück. Im Fahrzeug eingeschlossen: ein zweijähriges Kind. Über die Felder sahen die Polizisten einen Mann flüchten und setzten ihm nach. Nach etwa eineinhalb Kilometern Verfolgungslauf, wurde er eingeholt und mit Verstärkung ergriffen. Sofort erkannten die Einsatzkräfte in ihm einen notorischen Führerschein-Sünder.

Wegen zahlreicher Delikte hatte er kürzlich eine Bewährungsstrafe erhalten und fürchtete eine drohende Haft. Allerdings hatte er Glück – die Bewährung war erst wenige Tage vorüber. Seine Ausrede: die Kinder wären krank und er müsste sie ins Krankenhaus bringen. In der Nähe des zurückgelassenen Fahrzeuges waren zwei 11-jährige Mädchen, die Töchter des Geflüchteten. Er hatte sie noch aussteigen lassen, bevor er das Auto verschloss. Allerdings sahen die Kinder so gar nicht krank aus. Die Mutter der Kinder wurde kontaktiert. Sie holte die Kinder vom Ort ab. Auch sie wusste nichts von kranken Kindern. Der 45-Jährige muss sich nun erneut wegen Fahrens ohne Fahrerlaubnis verantworten. 

Quelle: PD Leipzig